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Von Büroklammer zu Kaffeefiltern — ein Unternehmen braucht viele Materialien für ein reibungsloses Tagesgeschäft. Effizient und nachhaltig für einen Konzern einzukaufen kann dabei schwierig wirken — doch das ist längst nicht mehr so. OroVerde hilft Ihnen dabei, nachhaltige Kaufentscheidungen für Ihr Unternehmen zu treffen.

Ihr Unternehmen möchte klimafreundlicher werden? Kein Problem: Bereits bei der Auswahl und Anschaffung von Bürobedarf können kleine Umstellungen einen großen Unterschied machen. Wussten Sie, dass Recyclingpapier gegenüber herkömmlichem Druckerpapier 20 Prozent der Treibhausemissionen spart? Und dass renoviertes Büromobiliar sogar nur die Hälfte des CO2-Ausstoßes gegenüber neuen Möbeln verursacht? Hier ist eine Übersicht über konkrete Maßnahmen, um den Bedarf im Büroalltag nachhaltig und möglichst kosteneffizient umzurüsten.

Papier und Briefumschläge

In Zeiten der Digitalisierung werden die meisten Dokumente nur noch digital erstellt, bearbeitet und verschickt. Doch ganz verzichten auf Papier und Briefumschläge können die wenigsten deutschen Unternehmen. Wenn sich das Drucken nicht vermeiden lässt, bietet recyceltes Papier eine nachhaltigere Alternative. Entscheiden Sie sich für Recyclingpapier mit dem Blauen Engel statt herkömmlichen Druckerpapier. Im Vergleich zu herkömmlichem schont recyceltes Druckerpapier die Wälder unserer Erde, spart Energie, Wasser und reduziert Abfall. Studien zeigen, dass Recyclingpapier mindestens 20 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht als herkömmliches Papier. 

Oft hilft auch ein Hinweis am Drucker, möglichst wenig und bewusst auszudrucken. Viele Firmen haben zudem direkt in der Druckereinstellung den doppelseitigen Ausdruck als Standard voreingestellt. Dies kann den Papierverbrauch deutlich reduzieren — und spart so auch unnötige Kosten.

Nachhaltige Drucklösungen für Unternehmen: Effizient und umweltbewusst

Herkömmliche Druckertinten bestehen oft aus Glycerin und synthetischen Farbstoffen. Glycerin wird häufig aus Erdöl oder Palmöl gewonnen – Rohstoffe, die durch umweltschädliche Prozesse wie Erdölförderung und den Anbau von Palmölplantagen hergestellt werden. Diese Aktivitäten tragen zur Zerstörung wertvoller, artenreicher Regenwälder bei, die eine entscheidende Rolle für das globale Klima spielen.

Für Unternehmen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, gibt es jedoch Alternativen: Erdölfreie Tinten auf Basis von Algen oder wasserbasierten Komponenten bieten eine umweltfreundlichere Option. Auch bei Druckerpatronen kann durch den Einsatz von nachfüllbaren Kartuschen auf Ressourcenschonung geachtet werden.

Ein nachhaltiger Einkauf beginnt bereits bei der Wahl des Druckers. Zu den relevanten Kriterien gehören der Stromverbrauch, Emissionen, Geräuschpegel und die Langlebigkeit des Geräts. Drucker, die mit anerkannten Umweltzertifikaten wie dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet sind, weisen auf umweltfreundliche Eigenschaften wie geringe Emissionen hin und bieten gleichzeitig Sicherheit am Arbeitsplatz.

Die Art des Druckers spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Tintentankdrucker, eine Form der Tintenstrahldrucker, nutzen nachfüllbare Tintentanks anstelle von Einwegpatronen und gelten daher als besonders umweltfreundlich. Laserdrucker mit nachfüllbaren Tonerkartuschen verursachen weniger Abfall und sind effizient bei großen Druckvolumen. Selbst nachfüllen ist hier allerdings nicht ganz so einfach wie bei Tintentanks. Außerdem haben Laserdrucker einen höheren Energieverbrauch als Tintenstrahldrucker, insbesondere bei intensiven Druckanforderungen wie großen Text- oder Grafikmengen.

Die Entscheidung für das passende Modell hängt letztlich von den individuellen Anforderungen des Unternehmens ab – sowohl hinsichtlich der Umweltverträglichkeit als auch der Effizienz.

Wiederverwendbare Produkte

Die Wiederverwendung von bestimmten Produkten — zum Beispiel metallenen Postets, Clips, Kugelschreibern mit austauschbaren Minen oder wiederauffüllbaren Druckerpatronen — reduziert nicht nur Ihren Bedarf an neuen Materialien, sondern verringert auch den Energieaufwand und die Umweltbelastung, die mit der Herstellung und dem Transport neuer Produkte verbunden sind. Auf diese Art und Weise entsteht auch weniger Abfall.

Nachhaltige Büroeinrichtung: Gebrauchte und renovierte Möbel als umweltfreundliche Wahl

Bei der Anschaffung von Büromöbeln lohnt es sich, über gebrauchte oder renovierte Möbel nachzudenken, um den ökologischen Fußabdruck Ihres Unternehmens zu reduzieren. Die Herstellung eines neuen Konferenztisches für sechs Personen verursacht beispielsweise etwa 228 Kilogramm CO2-Äquivalent – das entspricht den Emissionen eines PKWs auf der Strecke zwischen Berlin und Rom. Ein neuer Bürostuhl schlägt mit rund 72 Kilogramm CO2-Äquivalent zu Buche, was einer Fahrt von Hamburg nach Frankfurt entspricht. Durch den Kauf von gebrauchten Möbeln können diese Emissionen signifikant eingespart werden. Selbst renovierte Möbel halbieren den ökologischen Fußabdruck einer Neuanschaffung.

Sollten Sie sich dennoch für neue Möbel entscheiden, ist es ratsam, auf zertifizierte Produkte aus nachhaltiger und lokaler Forstwirtschaft zu setzen. Tropenhölzer mögen zwar attraktiv erscheinen, sowohl optisch als auch preislich, sind jedoch häufig ökologisch bedenklich. Oftmals kann nicht ausgeschlossen werden, dass illegal gefälltes Holz in den Möbeln steckt. Die Holztauschliste von OroVerde bietet eine Übersicht über heimische Holzarten, die ähnliche Eigenschaften wie Tropenhölzer aufweisen und dabei eine deutlich nachhaltigere Alternative darstellen.

Elektronische Ausstattung

Energiesparende und im besten Fall recycelte Elektronik kann einen gewaltigen Unterschied im Stromverbrauch und im gesamten CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens machen. Mittlerweile gibt es viele zuverlässige Anbieter, die sich auf den Handel mit recycelten oder gebrauchten Endgeräten spezifiziert haben. So kann zum Beispiel der Umstieg auf generalüberholte, gebrauchte Arbeitshandys 78 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber einem neuen Smartphone einsparen.

Lokale Lieferant*innen

Ob Büroklammer, Papier oder Schreibtisch — greifen Sie bei der Anschaffung von neuem Bürobedarf auf lokale Händler*innen und Lieferanten zurück. Die Lieferketten dieser Unternehmen sind häufig leichter zurückzuverfolgen als die von großen Konzernen. 

Kaffee und Tee

Keine Frage, der Kaffee gehört in die meisten Büros ebenso wie Computer-Tastaturen. Bei Kaffee und Tee sollte jedoch auf besondere Nachhaltigkeitssiegel geachtet werden, die über ökologische Landwirtschaft und fairen Handel mit lokalen Produzent*innen Auskunft geben. Das OroVerde-Projekt WaldGewinn in Guatemala setzte sich bis Ende 2023 aktiv für einen fairen und nachhaltigen Handel mit Kaffee ein. Aus dem Projekt startete 2020 die Genossenschaft DeLaSelva, von der gerecht gehandelten und nachhaltiger Kaffee bezogen werden kann. Auch bei den Kaffeefiltern empfiehlt sich, entweder auf Filter aus zertifiziertem, nachhaltigen Papier oder auf wiederverwendbare Edelstahl- oder Stofffilter zu setzen.

Für alle, die gerne Milch im Kaffee trinken, können außerdem vegane Alternativen wie Hafer- oder Sojamilch angeboten werden. Der CO2-Fußabdruck von pflanzlichen Milchalternativen ist mehr als viermal kleiner als der von Kuhmilch. Geschmacklich sind einige Milchalternativen im Kaffee außerdem kaum noch von Kuhmilch zu unterscheiden. 

Snacks und Verköstigung

Bei der Bereitstellung von Bürosnacks und beim Catering kann sich Ihr Unternehmen ebenfalls nachhaltig orientieren. Lebensmittel mit tierischen Produkten, insbesondere mit Fleisch, haben einen deutlich größeren ökologischen Fußabdruck als vegetarische oder vegane Alternativen. Durch die Auswahl von Produkten aus biologischem Anbau und fairer Produktion können Sie zudem zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und fairer Arbeitsbedingungen beitragen. Mehr zu diesem Thema finden Sie auch auf unserer Seite zum Thema Nachhaltigkeit in der Kantine.

Kleine Veränderungen, großer Impact

Indem Sie mit diesen kleinen Umstellungen Ihren Arbeitsalltag nachhaltig ausrichten, tragen Sie nicht nur zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen Ihres Unternehmens bei, sondern Sie können auch eine inspirierende Wirkung auf Ihre Partnerorganisationen, Geschäftspartner*innen und Kund*innen haben. Ihr Engagement für Nachhaltigkeit sendet eine starke Botschaft aus und ermutigt andere, ähnliche Schritte in Richtung Umweltschutz zu unternehmen. Diese Veränderungen können zu einem positiven Kreislauf führen, in dem sich immer mehr Unternehmen dazu entschließen, nachhaltige Praktiken zu implementieren. Gemeinsam können wir dazu beitragen, eine umweltbewusstere und nachhaltigere Geschäftswelt zu schaffen.

Sie haben Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
Telefon: 0228 24290-0
info[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: IStock (Titelbild), Pxhere (Briefumschläge, Patronen), Pexels (Wiederverwendbare Papierclips, Möbel, elektronische Ausstattung, Händeschütteln, Kaffee, Kekse)

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