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Für die Verhandlungen zum Klimawandel hat die UNFCCC ihre Mitglieder in zwei Hauptgruppen eingeteilt. Die Einteilung basiert hauptsächlich auf dem wirtschaftlichen Entwicklungsstand und damit den Verpflichtungen, die ein Land in Bezug auf den Klimawandel hat. Außerdem haben sich zahlreiche lose Gruppierungen von Ländern gebildet, die gemeinsame Interessen verfolgen.

Einteilung der Klimarahmenkonvention (UNFCCC)

Von Seiten der UNFCCC werden ihre Mitglieder zwei Hauptgruppen zugeteilt. Die „Annex I“ Gruppe besteht aus den Ländern, die voll industrialisiert sind (z.B. die Länder der EU) sowie den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und Osteuropas, deren Wirtschaftssystem gerade eine Umstellung vollzieht (Economies in Transition, oder auch EIT-Länder). Die Untergruppe „Annex II“ besteht aus den Ländern der Annex I Gruppe, die zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gehören (alle außer den EIT-Ländern). Diese Untergruppe hat die Besonderheit, dass sie Entwicklungsländer beim Klimaschutz und der Anpassung finanziell unterstützen und den EIT-Ländern bei der Einführung von umweltfreundlichen Technologien helfen.

Die „non-Annex I“ Länder sind hauptsächlich Entwicklungsländer. Ihnen soll in besonderem Maße von anderen Ländern geholfen werden. Zu ihnen gehören auch die LDCs (Least Developed Countries), die nur wenig Möglichkeiten haben selber auf den Klimawandel zu reagieren und denen mit finanziellen Mitteln und Technologie-Transfers geholfen wird.

Nichtregierungsorganisationen (eng. NGOs)

Neben den Mitgliedstaaten nehmen auch Beobachter*innen an den Klimakonferenzen teil. Diese auf Englisch als „Observer“ bezeichnete Gruppe besteht aus über 2.000 NROs (Nichtregierungsorganisationen, eng. NGOs; z. B. OroVerde) und 100 zwischenstaatlichen Organisationen (eng. IGOs, z. B. die Weltgesundheitsorganisation WHO). Sie haben zwar kein Stimmrecht, machen aber trotzdem durch Informationen und Aktionen auf ihre Standpunkte aufmerksam. Hier tummeln sich alle möglichen Meinungen – von Unterstützern der Atom-Industrie über Indigene Völker bis hin zu Umweltaktivisten und Menschenrechtlern ist alles vertreten.

Internationale Gruppierungen

Im Laufe der vielen Jahre der Klimaverhandlungen haben sich unabhängig von der UNFCCC Einteilung (der Annex I & II) weitere Gruppierungen gebildet. Ihr Ziel ist es, gemeinsam bestimmte Interessen zu verfolgen, denn als Gruppe ist man stärker, als wenn einzelne Länder alleine kämpfen.

Diese Gruppen sind allerdings lose zusammengesetzt und nicht durch einen Vertrag gebunden, manche sind auch Mitglieder bei mehreren Gruppen zugleich. Außerdem ändern sich die Positionen der Länder zur Klimapolitik, abhängig von ihrer innenpolitischen Lage. So kommen immer wieder neue Gruppen hinzu und andere lösen sich auf, das hängt ganz von den aktuellen Verhandlungsschwerpunkten ab.

Im Folgenden werden die wichtigsten vorgestellt:

Obwohl sich die Mitgliedsländer der EU auf viele Arten unterscheiden, gerade bezüglich ihrer Energiepolitik, treten sie auf den COP als geschlossene Gruppe auf und versuchen gemeinsame Positionen zu finden und zu vertreten. Die Mitgliedsländer treffen sich vorher und besprechen sich. Auf den Konferenzen sprechen sie auch häufig als eine Gruppe, abstimmen tut aber jedes Land für sich. Die EU hat keine eigene Stimme, ist jedoch Mitglied der UNFCCC. Sie spricht sich für hohe Emissions-Reduktionsziele und finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer aus.

Sie besteht aus den USA, Kanada, Japan, Russland, Norwegen, Australien, Ukraine und Kasachstan und entstand nach der Verabschiedung des Kyoto-Protokolls. Die Staaten eint, dass sie ihre Energieproduktion alle stark auf fossile Brennstoffe stützen, deswegen sind sie zwar nicht per se gegen Verordnungen, legen aber Wert darauf, dass diese ihre Industrie möglichst nicht einschränken.

Diese nicht nur in der UNFCCC aktive Gruppe besteht aus 14 Ländern, die vom Erdölexport leben, wie z.B. Ecuador in Süd-Amerika und Saudi-Arabien im Nahen Osten, und die sich oft gegen strenge Auflagen und Vorschriften gegen die Nutzung von fossilen Energieträgern wehren, da diese ihre wichtigste Einnahmequelle erheblich schwächen könnte.

Die Small Island Developing States (SIDs) besteht aus 40 Ländern, darunter Kuba oder Fidschi. Die Mitglieder sind besonders vom Meeresspiegelanstieg betroffen und setzen sich deswegen für hohe Emissions-Reduktionsziele ein.

Die 48 als Least Developed Countries (LDCs) (am wenigsten entwickelte Länder) bezeichneten Länder, wie z.B. Togo oder Laos, sind von den Folgen des Klimawandels besonders bedroht und setzen sich deswegen sehr für Anpassungsmaßnahmen und die nötige finanzielle Unterstützung ein.

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