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Stellen Sie sich eine Welt vor, in der nachhaltige Landwirtschaft und faire Lieferketten die Norm statt die Ausnahme sind. Ohne Frage wäre dies ein Meilenstein für den Regenwald- und Klimaschutz. Doch wie können wir dies erreichen? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich das groß angelegte Pilotprojekt BioFinCas – für eine faire und grüne Zukunft!

Die Produktion von Kaffee, Kakao und Bananen nachhaltig und fair gestalten

Der verlockende Duft von frisch gebrühtem Kaffee am Morgen, der unverwechselbare Geschmack von Schokolade oder der Genuss einer reifen Banane – für viele Menschen sind diese Köstlichkeiten Teil des täglichen Lebens. Doch die weltweit steigende Nachfrage nach diesen Produkten hat schwerwiegende Folgen: von der Rodung des wertvollen Regenwaldes für großflächige Monokulturen, dem vermehrten Einsatz von Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung bis hin zum Verlust der biologischen Vielfalt. Bewährte Anbaumethoden fruchten nicht mehr und ehemals ertragreiche Nutzpflanzen liefern keine verlässliche Ernte mehr. Gleichzeitig bedrohen immer häufiger Wetterextreme ganze Ernten. Für viele Kleinbauern-Familien kann dies schnell den völligen Ruin bedeuten.

Es gibt jedoch Lösungen: Nachhaltige landwirtschaftliche Anbaumethoden, die den Regenwald schonen und die Artenvielfalt fördern, haben sich in den letzten Jahren sehr bewährt. Sie sind viel weniger anfällig gegenüber Dürren, verhindern Bodenerosion, den Verlust der Bodenfruchtbarkeit, Schädlingsbefall und weitere Herausforderungen der Klimakrise. Wie also kann nachhaltige Landwirtschaft flächendeckend in die Breite getragen werden? Wie können weitere Produzent*innen gewonnen werden, die diese Methoden in die Praxis umsetzen? Denn die Umstellung von konventioneller auf nachhaltige Landwirtschaft ist zeit- und kostenintensiv. Diese Kosten können nicht von den kleinbäuerlichen Produzent*innen allein getragen werden. Genau hier setzt unser Projekt an.

Das Pilotprojekt BIOFINCAS

Mit dem Pilotprojekt unterstützen wir kleinbäuerliche Kooperativen für Kaffee, Kakao und Bananen in den Hauptanbaugebieten in Mexiko, Guatemala und der Dominikanischen Republik.

Bis zu 1.000 Vertreter der Kooperativen erhalten Schulungen zu biodiversitätsfreundlichen Praktiken und finanziellen Kenntnissen. Gemeinsam entwickeln wir Strategien, um die Risiken für Anbau und Umstellung gerechter auf die gesamte Wertschöpfungskette zu verteilen. Kleinbauern und -bäuerinnen sollen besseren Zugang zum Beispiel zu Klimaversicherungen und Krediten erhalten und somit die Möglichkeit haben, die biodiversitätsfreundliche Bewirtschaftung ihrer landwirtschaftlichen Flächen auszuweiten. Im Handel und in der Politik wollen wir ein Umdenken hin zu einer gerechteren Verteilung von Risiken und einer Förderung von nachhaltigem Anbau bewirken. Wir entwickeln Empfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung für die nationalen politischen Prozesse, ebenso wie für Deutschland und die EU.

Wir arbeiten dabei gemeinsam mit zehn Partnerorganisationen und Forschungseinrichtungen an wissenschaftlich fundierten Strategien. Dabei werden unter anderem Methoden zur Messung der Wirkung nachhaltiger Ansätze (Biodiversitätsmonitoring) entwickelt, die in der Zusammenarbeit mit dem Finanzsektor und der Politik eingesetzt werden können.

 

Jetzt das Projekt BIOFINCAS fördern

Mit Ihrer Spende leisten Sie einen entscheidenden Beitrag zur Umstellung auf eine nachhaltige, faire und artenreiche Landwirtschaft zum Schutz des Regenwalds, der Artenvielfalt und des Klimas. Vielen Dank!

Gemeinsam den Wandel gestalten

Das Projekt richtet sich an verschiedene Akteur*innen entlang der Wertschöpfungskette von Kakao, Kaffee und Bananen.

In der Dominikanischen Republik arbeiten wir mit sechs Dachorganisationen und 38 Kooperativen zusammen, die insgesamt 1.200 Kleinbäuer*innen vertreten. In Mexiko mit Kaffeeanbauern im Bundesstaat Chiapas. In Guatemala kooperieren wir mit drei Dachverbänden und 14 Kooperativen, die 3.459 Bauern und Bäuerinnen im Kaffee- und Kakao-Anbau vertreten.

Zusammen mit unseren zehn Partnerorganisationen arbeiten wir mit einer Vielzahl von Akteur*innen zusammen, darunter Landwirtschafts-Kooperativen und Unternehmen. Auch der Finanzsektor zählt zu den wichtigsten Zielgruppen des Projektes und soll in die möglichst ganzheitlichen Lösungsansätze für eine artenreiche und nachhaltigere Landwirtschaft eingebunden werden. Darüber hinaus wollen wir Möglichkeiten finden, wie der nachhaltige Anbau von Kaffee, Kakao und Bananen in den jeweiligen Ländern auch auf politischer Ebene gefördert werden kann.

Drei Schlüsselfaktoren für den Wandel

Im Fokus des Projekts stehen dabei drei Schlüsselfaktoren für den möglichst schnellen und effizienten Wandel hin zu einer nachhaltigen und artenreichen Landwirtschaft:

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1.
Kapazitäten und Know-how

Wissen und Kapazitäten sind entscheidend für den Wandel. Wir setzen daher auf umfangreiche Schulungsprogramme und Beratung, um kleinbäuerliche Kooperativen und ländliche Gemeinschaften zu befähigen, statt auf Monokulturen und Chemie möglichst auf naturnahe Lösungen zu setzen. Außerdem bieten wir Workshops zur Verbesserung ihres Finanzwissens an, um nachhaltigeres Wirtschaften zu ermöglichen.

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2.
Finanzmittel und Sicherheit

Um kleine und mittelgroße Landwirtschaftsbetriebe von nachhaltigen Anbaumethoden zu überzeugen, bedarf es guter Finanzierungsmöglichkeiten wie passend zugeschnittene Kredite oder Versicherungen. Nur so können sich Menschen, deren Existenz von der Landwirtschaft abhängt, es sich leisten, auf eine artenfreundliche und klimaresiliente Praxis umzustellen. Im Austausch mit Finanzinstituten, Finanzvermittlern und Versicherungs-Instituten wollen wir passende Finanz- und Versicherungslösungen für nachhaltig arbeitenden Kleinbäuer*innen, Kooperativen und Dachorganisationen entwickeln, testen und anschließend in die Breite tragen.

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3.
Sensibilisierung und politische Rahmen

Wir entwickeln Empfehlungen für bessere politische Rahmenbedingungen, die die nachhaltige Landwirtschaft begünstigen und die weiteren Wertschöpfungsketten fairer gestalten. Zudem sensibilisieren wir durch Kampagnen sowohl Verbraucher*innen in Deutschland und der EU als auch die beteiligten Handelsakteur*innen auf nationalen und internationalen Plattformen und Foren.

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Nachhaltige Anbaumethoden verbessern nicht nur die Bodenqualität und die Artenvielfalt, sondern tragen auch zur Ernährungssicherheit und zur wirtschaftlichen Stabilität ländlicher Gemeinschaften bei.

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Torsten Klimpel, Projektleitung BioFinCas bei OroVerde

Von Monokulturen zur artenreichen Landwirtschaft

Der artenreiche Anbau in Waldgärten (biodiverse Agroforstsysteme) ist eine sehr effektive Alternative zu Monokulturen. Biodiverse Waldgärten sind durch ihren Artenreichtum bestens dazu geeignet, die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels abzufedern und das Familieneinkommen zu sichern. Denn Waldgärten sind durch ihre Artenvielfalt deutlich weniger anfällig für Dürren, verhindern Bodenerosion sowie den Verlust der Bodenfruchtbarkeit und den unkontrollierten Befall von Schädlingen. Die verschiedenen Pflanzenarten bilden natürliche Barrieren und mit ihren unterschiedlichen Wurzeln tragen sie zur Stabilität des Bodens bei.

Doch der Übergang zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Praxis ist zeit- und kostenintensiv: Gerade kleinen Landwirtschaftsbetrieben fehlt es oft an den Ressourcen und Kapazitäten, um zum Beispiel Kredite zur Überbrückung zu erhalten oder sich gegen die klimawandelbedingten Ernteausfälle zu versichern. Und genau hier setzt das Projekt BIOFINCAS an mit dem Ziel, die notwendigen finanziellen Ressourcen sowie das Know-how für die notwendigen Umstellungen bereitzustellen. Ein besonderer Fokus des Projekts für fairere Strukturen in der Landwirtschaft soll auf der bevorzugten Zusammenarbeit mit Frauen, jungen Erwachsenen und ethnischen Minderheiten gelegt werden.

Mit Ihrer Spende für das Projekt helfen Sie, den Wandel hin zu einer nachhaltigen und fairen Landwirtschaft zu gestalten!

Das Wichtigste zum Projekt auf einen Blick

BIOFINCAS
Das steht für Biodiversidad, Finanzas and Cooperativas Agrícolas

Projektlaufzeit
2023 – 2031

Projektländer
Dominikanische Republik, Guatemala, Mexiko

Arbeitsschwerpunkte

Hauptziele

  • Sensibilisierung und Wandel hin zu einer biodiversitätsfreundlichen und klimaresilienteren Landwirtschaft
  • Innovative und zugängliche Finanzierungsmöglichkeiten für Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU)
  • Gerechtere Verteilung von Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette 

So sorgt Ihre Spende für eine nachhaltigere Landwirtschaft

Waldgärten

40 Euro helfen dabei, den regenwaldschonenden Anbau mit artenreichen Waldgärten (Agroforstsystemen) bekannt zu machen, zum Beispiel mit Plakatwänden, dem Druck von Broschüren oder der Erstellung eines Erklärfilms. 

Schulungen

100 Euro helfen uns dabei, Schulungen zu Waldgärten und anderen schonenden Anbaumethoden anzubieten sowie die Vermittlung von das Know-how zur Finanzierung zu organisieren.

Austausch

130 Euro helfen dabei, wichtige Austauschtreffen mit Expert*innen aus dem Bereich Finanzen, Politik und dem Handel zu organisieren, indem es unter anderem die Bereitstellung der dafür nötigen Materialkosten ermöglicht.

Wer steckt dahinter?

BIOFINCAS ist ein Verbund aus zehn gemeinnützigen Organisationen und Forschungseinrichtungen unter der Projektleitung von OroVerde. Alle Organisationen und Einrichtungen sind national und international anerkannt für ihr Fachwissen in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft, Erhaltung der biologischen Vielfalt, Finanz- und Risikomanagementinstrumente, Stärkung von Organisationen und Entwicklung von Wertschöpfungsketten, nachhaltiger Konsum sowie der Zugang zu Nischenmärkten.

Gemeinsam sind wir BIOFINCAS:

  • Alliance Biodiversity & CIAT
  • Centro para la Educación y Acción Ecológica, Naturaleza, Inc. (CEDAE)
  • Fundación Capital
  • Fundación Defensores de la Naturaleza (FDN)
  • Nuup
  • Pronatura Sur, A.C.
  • Südwind e.V.
  • Thünen Institute
  • United Nations University, Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS) / Munich Climate Insurance Initiative (UNU-MCII)
  • OroVerde - die Tropenwaldstiftung

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Regenwald-Wissen

Wie sehen Regenwälder aus? Warum werden sie zerstört? Und wie können wir sie schützen?

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Wie können wir einkaufen und dabei Regenwald schützen? Was können wir sonst tagtäglich tun?

Fotonachweis:  ©OroVerde - I. Naendrup (Titelbild Sonnenaufgang), ©FDN (Herausforderungen für die Landwirtschaft), ©OroVerde - M. Metz (Kakao-trocknungsanlage, Frau im Waldgarten), OroVerde (T. Klimpel, Projekt-Gruppenfoto) ©OroVerde - A. Hömberg (Waldgarten, Schulung),  ©OroVerde - A. Finke (Aufklärungsarbeit)

Letzte Überarbeitung: 08.10.2024

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