In der Sierra de las Minas betreiben Bäuer*innen nachhaltige Landwirtschaft und verarbeiten ihre Produkte in kleinen Kooperativen. Sie haben jedoch noch Schwierigkeiten, ihre Erzeugnisse wie Kakao und Kaffee gewinnbringend zu verkaufen. Die Lösung? Sich zusammentun! Der Verband KOMONIL soll die Vermarktung bündeln und so verlässliche Einkommen ermöglichen!
Nachhaltige Produkte für mehr Waldschutz
Der Anbau von Produkten in Waldgärten (Agroforstsystemen) schützt im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft den Regenwald und funktioniert ohne Brandrodung. Denn Waldgärten werden nach dem Vorbild des Regenwalds gepflanzt – der natürliche Nährstoff- und Wasserkreislauf bleibt so intakt und der Boden langfristig fruchtbar.
Doch die Anbaumethode ist durch die Vielzahl der Pflanzen aufwändiger als klassischer Feldanbau. Denn artenreicher Anbau bedeutet beispielsweise viel Handarbeit und intensive Pflege der Nutzpflanzen ohne Pestizide. Sind die Produkte dann geerntet, müssen sie noch möglichst gewinnbringend verkauft werden – doch mächtige Zwischenhändler*innen drücken die Preise und die Konkurrenz durch große Landwirtschaftsbetriebe, die nicht-nachhaltig angebaute Produkte billig verkaufen, ist groß.
Für die Menschen in unserem Projektgebiet ist es eine weitreichende Entscheidung, auf nachhaltige Anbaumethoden zu setzen – insbesondere in Zeiten von Klimawandel, Konkurrenzdruck und Geldnot! Eine langfristige Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft wird hier nur dann gelingen, wenn die Menschen auch davon leben können und das funktioniert nur, wenn sie ein verlässliches Einkommen mit ihrer Ernte erwirtschaften.
In der Gemeinschaft stärker
Um ihre Einnahmen zu verbessern, haben sich die Kleinbäuer*innen in unserem Projektgebiet bereits zu sieben Kooperativen zusammengeschlossen und verarbeiten ihre Produkte nun gemeinschaftlich mit eigenen Anlagen. Durch die Kooperativen können sie ihre verarbeiteten Produkte zudem direkt verkaufen, ohne dabei auf Zwischenhändler*innen zurückgreifen zu müssen. Das macht sie unabhängiger und es verbleibt insgesamt mehr Gewinn in den Gemeinden.
Für die Bäuer*innen, die meist aus der indigenen Ethnie der Q'eqchi' stammen, ist dies ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Teilhabe und Selbstbestimmung. Viele Familien sind sehr arm und benötigen das Einkommen dringend für Essen oder um die Kinder zur Schule schicken zu können. Doch obwohl die Produkte sehr hochwertig sind und einige Kooperativen sogar Biozertifikate haben, gestaltet sich der Verkauf oftmals noch als wahre Mammutaufgabe.
Große Agrarkonzerne und landwirtschaftliche Betriebe bestimmen den Markt. Für die Kooperativen ist es daher trotz ihrer hochwertigen Produkte sehr schwer, sich zu behaupten. Die meisten Menschen haben ein sehr niedriges Bildungsniveau und es fehlt vor Ort an Infrastruktur, Personal und ausreichendem Wissen über Vertrieb und Marketing. Daher haben bisher nur zwei Kooperativen geschafft, verlässliche Handelspartner*innen für ihre Produkte zu finden, die angemessene und faire Preise für ihre Produkte zahlen.
Mit gebündelter Kraft voraus
Mit dem Bauernverband KOMONIL wollen die Bäuer*innen Marketing, Vertrieb, Buchhaltung und Verwaltung nun an einer Stelle bündeln. Das schafft sofort Synergien und spart immense Kosten bei den Kooperativen. Zusammen sind sie stärker gegen Zwischenhändler*innen und die großen Konkurrenzfirmen!
Unser Ziel ist es, die Produkte aus der Sierra de las Minas bis zum Ende des Projekts unter einer starken Dachmarke zu vertreiben, die für hohe Qualität und Nachhaltigkeit steht. Es sollen Handelspartner*innen gefunden werden, die bereitwillig faire Preise für nachhaltig angebaute Produkte bezahlen und denen der Erhalt des Regenwalds in der Sierra de las Minas am Herzen liegt.
Zudem wollen wir gezielt junge Menschen, Frauen und Indigene für die aktive Mitarbeit in den Kooperativen gewinnen und sie befähigen, sich an Anbau, Verarbeitung und Vermarktung zu beteiligen und davon zu profitieren. Dies ist eine wichtige Investition für die Zukunft der Menschen, der Region und des Regenwalds.
Das Wichtigste zum Projekt auf einen Blick
Kleinbauern-Kooperativen stärken in Guatemala
So schützt nachhaltige Landwirtschaft den Regenwald
Projektlaufzeit
2021 – 2025
Projektland
Sierra de las Minas, Guatemala
Produkte
- Honig, Kaffee, Kakao, Kardamom
Hauptziele
- Förderung lokaler Landwirtschaft
- Bessere Vermarktung nachhaltiger Produkte
- Stabiles Einkommen für Kleinbauern sichern
Arbeitsschwerpunkte
Mit einer Spende für das Projekt stärken Sie die regenwaldschonende Landwirtschaft und den Regenwaldschutz in dem Biosphärenreservat Sierra de las Minas im Osten von Guatemala:
Reichweite
Mit monatlich 333 Euro wird ein Webauftritt entwickelt und gepflegt, um die hochwertigen Produkte aus der Region Sierra de las Minas bekannter zu machen.
Produktverpackung
Mit 100 Euro ermöglichen Sie die Anschaffung wichtiger Verpackungsmaterialien, die die Kooperativen für den Verkauf ihrer Produkte benötigen.
Workshops
Mit 44 Euro ermöglichen Sie die wichtige Schulung von 10 Personen, durch die sichergestellt wird, dass alle Produkte die gleiche hohe Qualität haben.
Vor Ort arbeitet OroVerde mit der Organisation Fundación Defensores de la Naturaleza (FDN).
Fundación Defensores de la Naturaleza (FDN) ist eine private Stiftung für nachhaltige Entwicklung und Naturschutz in Guatemala. Sie ist spezialisiert auf die Erarbeitung von Waldbewirtschaftungs- und Schutzplänen, sowie die Beratung und Unterstützung der lokalen Bevölkerung in der Aufforstung und Forstwirtschaft.
In unserem aktuellen Fortschrittsbericht erfahren Sie, was wir erreichen konnten. Jetzt einfach als PDF herunterladen.
PDF | 0,6 MB
Noch Fragen zum Projekt? Ihre Ansprechpartnerin
Melissa Brosig
Tel: 0228 24290-64
mbrosig[at]oroverde[dot]de
Fotonachweis: OroVerde – A. Hömberg (Titelbild) OroVerde – M. Metz (Mann im Waldgarten, Kakao-Trocknung, Workshops, Produktverpackung, Kakaoverarbeitung), OroVerde – I. Naendrup (Waldgarten) OroVerde (Imkerei, Kakao-Trocknungsanlage), OroVerde - E. Mannigel (Regenwald jetzt spenden!) OroVerde - K. Osen ( Schutz Artenvielfalt, Reichweite)