Einst waren die Hänge des Amatitlán-Sees in Guatemala dicht bewaldet. Doch Landwirtschaft, Industrie und Verstädterung haben dem Wald stark zugesetzt. Die Folgen sind Artensterben, Wassermangel und Erosion. OroVerde hilft Partnerorganisationen, Kommunen und Initiativen vor Ort dabei, kahle Flächen wieder zu bepflanzen. Ein Strategieplan soll helfen, die Pflanzungen langfristig wirksam umzusetzen.
Die Hänge des Amatitlán-Sees sollen begrünt werden
Der Amatitlán-See ist ein beliebtes Ausflugziel für die Menschen, die in und um die Metropole Guatemala-Stadt wohnen. Früher waren die steilen Hänge und Ufer des Sees dicht bewaldet, doch Industrie, Verstädterung und Landwirtschaft haben der hiesigen Fauna und Flora stark zugesetzt. Die ganze Region leidet zunehmend unter dem Verlust ihrer Wälder und kämpft mit Wassermangel und Bodenerosion. In Guatemala-Stadt ist der Wassermangel bereits deutlich spürbar, die Metropole leidet unter Hitze und Trockenheit.
Glücklicherweise gibt es viele Menschen und Initiativen, die sich für den Erhalt der Natur und die Wiederbepflanzung der Region engagieren möchten. Der Amatitlán-See soll wieder begrünt werden – helfen Sie mit Ihrer Spende!
Bäumepflanzen mit Köpfchen
Immer wieder finden am Amatitlán-See Baumpflanzaktionen durch die anliegenden Kommunen, aber auch Schulen, Gemeinden oder Privatpersonen statt. Doch bisher sind die Maßnahmen nicht miteinander abgestimmt und laufen unkoordiniert ab. Die Kommunen haben meist keinen Überblick darüber, was an Baumpflanzungen in ihren Gebieten umgesetzt wird. Außerdem fehlt es bei vielen an Wissen, wie und wo Baumpflanzungen richtig durchgeführt werden. Es ist beispielsweise wichtig, dass die richtigen Baumarten zur richtigen Saison gepflanzt werden. Auch sollen die Aktionen nur an den Orten stattfinden, an denen es wirklich sinnvoll ist, und die bepflanzten Flächen müssen gepflegt werden, damit die kleinen Setzlinge gut wachsen. Nur dann sind die Baumpflanzungen nachhaltig und verbessern langfristig den Wasserkreislauf im Einzugsgebiet des Amatitlán Sees.
Mit Strategie in eine grüne Zukunft
In unserem Pilotprojekt bringen wir alle Interessierten aus den beteiligten Kommunen und Initiativen an einen Tisch. Gemeinsam soll eine Baumpflanz-Strategie für einen Teil des Wassereinzugsgebiets des Amatitlán-Sees entwickelt werden, die in drei Modellkommunen pilothaft umgesetzt wird. Dafür ist es sehr wichtig, am Anfang die Bedürfnisse und Herausforderungen aller beteiligten Gruppen zu kennen. Unsere Partnerorgansation Sotz’il vertritt beispielsweise auch die Interessen der indigenen Bevölkerung und bringt das indigene Wissen und die indigenen Perspektiven in den Strategieprozess mit ein. Ein wichtiger Aspekt für die Kommunen ist auch, wie sie neben den ihnen bereits zugeteilten staatlichen Mitteln für Baumpflanzmaßnahmen an weitere Gelder kommen, um die Aktionen auszuweiten. Wir unterstützen die Modellkommunen dabei, weitere Förderprogramme des Staats Guatemala oder Kooperationen mit dem Privatsektor für ihr Vorhaben zu finden. Für die Koordination der Maßnahmen wird ein runder Tisch eingerichtet, an dem Vertreter der beteiligten Kommunen und lokalen Initiativen sowie weitere Interessierte teilnehmen und sich austauschen und vernetzen können.
Baum für Baum, Hand in Hand
Sowohl die Kommunen selber als auch die bereits aktiven, kleineren Baumpflanzinitiativen benötigen fachliche Unterstützung, damit die Pflanzungen koordiniert und langfristig wirksam sind. Neben Handbüchern und weiterem Informationsmaterial zum Bäumepflanzen (z. B. welche Baumarten, wann und wie gepflanzt werden sollten) wird auch Kartenmaterial erstellt. Darauf sind die Flächen identifiziert, auf denen Baumpflanzungen am meisten Sinn machen, da sie z. B. eine bedeutende Rolle im Wasserkreislauf spielen. In den drei Modellkommunen sowie im Nationalpark Naciones Unidas werden insgesamt etwa 60 Hektar Fläche bepflanzt, die zu Lehr- und Forschungszwecken sowie als Demonstrationsflächen dienen. Vertreter der anderen im Wassereinzugsgebiet des Amatitlán liegenden Kommunen und Initiativen sowie interessierte Politiker und Unternehmer können die Flächen besuchen und so hautnah erleben, wie koordinierte und strategisch geplante Baumpflanzungen ablaufen sollten, damit sie nachhaltig wirksam sind. Sie sollen dazu motiviert werden, das Bäumepflanzen in ihren Gebieten auch selbstständig in die Hand zu nehmen. So kann Baum für Baum der Wasserkreislauf im Wasserinzugsgebiet des Amatitlán-Sees wiederhergestellt werden.
Das Wichtigste zum Projekt auf einen Blick
Aufforsten am Amatitlán-See
Projektlaufzeit
2020-2025
Projektland
Metropolregion Guatemala
Hauptziele
- Entwicklung einer kommunale Strategie für nachhaltiges Bäumepflanzen rund um den Amatitlán-See
- Die Pflanzaktionen sollen auf einander abgestimmt wirken
- Indigenes Wissen soll mi integriert werden
Arbeitsschwerpunkte
Mit Ihrer Spende für das Pilotprojekt am Amatitlán-See sorgen Sie dafür, dass die Gegend langfristig wieder grüner und waldreicher wird.
Setzlinge zum Pflanzen
Ihre Spende über 50 Euro finanziert die Aufzucht und Auspflanzung von Setzlingen für die Forschungs- und Demonstrationsflächen.
Material zum Planen
Mit nur 25 Euro finanzieren Sie das Material und die Ausstattung für eine Person, die an den wichtigen Planungstreffen des runden Tisches teilnimmt.
Pflege und Schutz
Mit 250 Euro unterstützen Sie die wichtigen Mitarbeitenden des Nationalparks bei ihrer Arbeit auf den Forschungs- und Demonstrationsflächen.
Vor Ort arbeitet OroVerde mit der Organisation Fundación Defensores de la Naturaleza (FDN) und Sotz'il.
Fundación Defensores de la Naturaleza (FDN) ist eine private Stiftung für nachhaltige Entwicklung und Naturschutz in Guatemala. Sie ist spezialisiert auf die Erarbeitung von Waldbewirtschaftungs- und Schutzplänen, sowie die Beratung und Unterstützung der lokalen Bevölkerung in der Aufforstung und Forstwirtschaft.
Sotz'il ist eine Indigenen-Organisation aus Guatemala, die das Ziel hat, die Entwicklung der indigenen Völker in Guatemala zu stärken und indigene Sichtweisen in die Beantwortung von sozialen, kulturellen, ökologischen und wirtschaftlichen Fragen zu integrieren. Sie setzen sich zudem für die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen ein, dabei arbeiten sie nach den Grundsätzen und Werten des kosmogonischen, indigenen Denkens aus der Maya-Kultur. Sotz’il besteht aus Vertreter*innen indigener Gemeinschaften, Führungspersönlichkeiten sowie Fachleuten. Sie führen Projekte mit den Arbeitsschwerpunkten indigenes Völkerrecht, Gemeindeentwicklung, Partizipation und Forschung durch.
Noch Fragen zum Projekt? Ihre Ansprechpartnerin
Melissa Brosig
Tel: 0228 24290-64
mbrosig[at]oroverde[dot]de
Fotonachweis: OroVerde – E. Mannigel (fast alle Bilder), OroVerde – L. Rohnstock (Mann im Wald); OroVerde – A. Hömberg (OroVerde-Mitarbeiterin am Pinboard)