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Der Tieflandregenwald im Naturreservat Zentral-Suriname ist ein Juwel der Artenvielfalt und UNESCO-Weltnaturerbe. Immer wieder werden hier bislang noch unbekannte Arten entdeckt. Doch nachlässige Verwaltung sowie illegale Abholzung und Bergbau bedrohen das Waldgebiet. Gemeinsam mit den Kwinti kämpfen wir für den Schutz des kostbaren Regenwalds.

Ein Waldgebiet der Superlative

Suriname befindet sich im Norden des südamerikanischen Kontinents und zählt zu den waldreichsten Ländern unserer Erde: Ganze 90 Prozent der Landfläche ist mit Wald bedeckt. In der Mitte des Landes liegt das 1,6 Mio. Hektar große Naturreservat Zentral-Suriname. Damit zählt das Reservat zu einem der größten Schutzgebiete Südamerikas!

Der größtenteils unberührte Tieflandregenwald des Reservats ist die Heimat von zahlreichen bedrohten Tierarten, wie zum Beispiel des Riesenotters oder des Riesengürteltiers – beides Giganten ihrer Art. Wenn es plötzlich knallorange aus dem Dickicht aufblitzt, ist es eine Balzgruppe von etwa 40 Guyanischen Felsenhähnen, die mit aufgeplustertem Gefieder um die Gunst ihrer Weibchen buhlen.

Auch gibt es hier Populationen des Hellroten Aras, einer der größten Papageienarten der Welt. Durch die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes nehmen ihre Bestände – wie auch die aller anderen Waldbewohner – kontinuierlich ab.

 

Einzigartigen Regenwald Surinames schützen!

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Schutz des einzigartigen Tieflandregenwaldes im Naturreservat Zentral-Suriname. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz und helfen den Menschen vor Ort.

Armut befeuert die Waldvernichtung

So reich die Vielfalt der Arten ist, so arm ist die lokale Bevölkerung. Mehr als 70 Prozent lebt unterhalb der Armutsgrenze. Um Geld für ihre Familien zu erwirtschaften, nehmen die Menschen häufig die Zerstörung des Regenwaldes in Kauf: Jagd, Abholzung und Bergbau nehmen in den Grenzregionen des Naturreservates zu.

Bei der Goldgewinnung werden giftige Chemikalien wie Cyanid und Quecksilber in die Flüsse eingeleitet, was eine Gefahr für die Natur und die Menschen der ansässigen Gemeinden bedeutet. In einigen Regionen sollen bereits jetzt schwangere Frauen das Wasser nicht mehr trinken. Das giftige Schwermetall Quecksilber sammelt sich in Pflanzen und Tieren an: Besonders betroffen sind Fische, die für viele Menschen ein Hauptnahrungsmittel und zugleich eine wichtige Einkommensquelle sind.

Der Goldabbau greift immer weiter um sich und auch der Regenwald des Reservats wird nicht mehr lange verschont bleiben. Die Regierung geht nicht aktiv gegen die illegalen Aktivitäten vor. Doch zwei Kwinti-Gemeinden sind entschlossen, den Regenwald zu schützen.

Alternativen schaffen – gemeinsam mit der lokalen Kwinti-Gemeinschaft

Die Einwohner der Kwinti-Gemeinden Witagron und Kaaimanston wollen handeln und starten mit OroVerde und zwei Partnerorganisationen aus Suriname ein Projekt, das auch weitere Gemeinden überzeugen soll. Ihre Vision ist es, den Schatz Surinames, den faszinierenden Tieflandregenwald des Reservats, für Touristen zugänglich zu machen - selbstverständlich auf nachhaltige und ökologische Weise.

Obwohl der nationale Managementplan des Reservats die Einbeziehung der umliegenden Gemeinden vorsieht, profitieren bislang nur wenige davon – das Geld verdienen die Reisebüros der weit entfernten Hauptstadt Paramaribo. Dies gilt es zu ändern!

Notwendige Infrastruktur muss gebaut werden, wie zum Beispiel ein neuer, sicherer Bootssteg. Der Fluss ist der Haupttransportweg in die Gemeinden und zum Reservat. Ein Camp mit traditionellen, halboffenen Hütten und einer Küche wird zur Beherbergung von 15 Gästen entstehen.

 

Öko-Tourismus macht den Wald noch wertvoller

Die Kwinti benötigen Geld für den Bau von Infrastruktur, das Know-how rund um das Thema Öko-Tourismus. Wie gestaltet man das Marketing oder wie sieht eine korrekte Buchführung aus? Was muss alles bei einem Kleinbetrieb bedacht werden und welche Attraktionen können den Gästen angeboten werden? Das sind Fragen, die in Workshops geklärt werden sollen. Außerdem wird OroVerde die beiden noch jungen Partnerorganisationen beim Aufbau unterstützen: Sie erhalten zum Beispiel Schulungen in der Finanzverwaltung, im Aufbau von Verwaltungsstrukturen und in der Personalakquise. Starke Partnerorganisationen für starke Wälder!

 

Kwinti-Frauen engagieren sich aktiv für ihre Zukunft

Besonders die Frauen interessieren sich für die Verwaltungs- und Managementaufgaben. Sie kümmern sich traditionellerweise um den Haushalt und die Kindererziehung und spielen bei der Gemeindeentwicklung bislang nur eine untergeordnete Rolle. Doch das soll sich ändern!

Damit sie an den Workshops teilnehmen können, werden in dieser Zeit die Kinder betreut und das Familienessen für den Tag bereitgestellt.

Der Tourismus wird zudem viele weitere Einkommenszweige für die Frauen eröffnen, wie der Verkauf von Kunsthandwerk oder das Angebot von Speisen. Um den Frauen finanzielle Unabhängigkeit von ihren Ehemännern zu ermöglichen, werden sie eigene Bankkonten erhalten. So einfach kann Empowerment sein!

 

Das Wichtigste zum Projekt auf einen Blick

Das Weltnaturerbe retten in Suriname

Gemeinsam mit den Kwinti-Gemeinden Witagron und Kaaimanston nutzen wir die Chance, ein noch fast unberührtes Stück Tieflandregenwald zu schützen – durch Stärkung der Gemeinden und nachhaltige Einkommen mit Ökotourismus.

Projektlaufzeit
2024-2025

Projektland
Suriname

Hauptziele

  • Entwicklung eines Maßnahmenplans für Ökotourismus
  • Aufbau von Wissen
  • Bau von Infrastruktur
  • Entwicklung eines touristischen Programms
  • Förderung von Frauen

Arbeitsschwerpunkte

Ihre Spende ermöglicht den Erhalt des Tieflandregenwalds im Naturreservat

Frauen stärken

Mit 25 Euro ermöglichen Sie zwei Kwinti-Frauen die Teilnahme an allen Workshops, indem Sie für Kinderbetreuung und Verpflegung sorgen.

Wissen weitergeben

Mit 95 Euro finanzieren Sie den Druck eines Handbuchs über Marketing, Social Media und zur Kommunikation.

Infrastruktur verbessern

Mit 400 Euro helfen Sie, einen großen Teil des Baumaterials für das Camp und den Steg zu kaufen und in die Region transportieren zu lassen.

Wer steckt dahinter?

Wildlife & People Suriname
Wildlife & People Suriname (WPS) ist eine surinamische, gemeinnützige NGO, die am 9. September 2022 offiziell als Stiftung nach surinamischen Recht registriert wurde. Ihr Ziel ist die Entwicklungszusammenarbeit mit Indigenen Völkern und lokalen Gemeinden und der Erhalt der Artenvielfalt des Landes. Im Fokus stehen dabei Wildtiermonitoring und Forschung und die aktive Einbeziehung von Indigenen Völkern und lokalen Gemeinden in Schutzprojekte. Die Gemeinden sollen unter anderem alternative Einkommensquellen entwickeln und etablieren. Weitere Schwerpunkte sind Umweltbildung, die Kooperation mit staatlichen Behörden, sowie die Vermittlung zwischen den Gemeinden und staatlichen Akteuren in Umweltfragen. Regionaler Schwerpunkt ist dabei das Central Suriname Nature Reserve (CSNR), sowie vereinzelt weitere Regionen von besonderem Wert für den Artenschutz, wie der Coesewijne Fluss und die Gebiete der indigenen Gemeinschaften im Süden des Landes.

Stichting WOKO
WOKO wurde 2020 von Mitgliedern der Kwinti-Gemeinschaft mit dem Ziel gegründet, die lokalen Lebensbedingungen der Kwinti zu verbessern. Die 11 Mitgliedern arbeiten bisher alle ehrenamtlich für die Stichting WOKO, die sich aktuell noch in der Phase des Organisationsaufbaus befindet. Bisher haben sie nur kleine lokale Projekte ohne externe Finanzierung umgesetzt, bzw. bei der Umsetzung von Projekten anderer Organisationen unterstützt. Deshalb haben sie noch keine Erfahrung mit der Umsetzung größerer Projekte mit internationalen Partnern und Geldgebern. Sie profitieren aber von vielfältigen Capacity Building-Maßnahmen und einer engen Beratung durch Wildlife & People Suriname (WPO). Zukünftig wollen sie selbst entwickelte Projekte eigenständig umsetzen. Die Stichting WOKO hat eine wichtige Vermittlerfunktion, da ihre Mitglieder teilweise aus der traditionellen Führung kommen, aber auch mit anderen Familien verbunden und für ihr soziales Engagement innerhalb der Gemeinde anerkannt sind.

SDGs (Sustainable Development Goals) – UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

Neben unseren Arbeitsschwerpunkten Klima- und RessourcenschutzNachhaltig Wirtschaften und Umweltberatung und Politik, zahlt das Projekt auch auf folgende UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) ein: 

Fotonachweise: ©WPS - Wildlife&People Suriname (Titelbild mit Berg, Flusslauf, Fluss mit Palmen, kaputter Steg, Krisna Gajapersad und Angelique Mackintosh mit Granmaster Remon Clemens), ©CIS - Conservation International Suriname (Kochtopf), ©OroVerde (Person mit Heft, Hütte am Fluss) 

Letzte Überarbeitung: 30.09.2024

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