Durch die hohe weltweite Entwaldung werden nicht nur große Mengen gespeicherten Kohlenstoffs freigesetzt, sondern die Biodiversität nimmt ab und wichtige Ökosystemfunktionen gehen verloren. Bei diesem Projekt untersuchen wir die Wirksamkeit einiger internationaler Initiativen, deren Ziel es ist, degradierte Flächen wiederherzustellen und die Anpassung an den Klimawandel zu verbessern.
Bis 2030 sollen dazu im Rahmen der „Bonn Challenge“ und der „New York Deklaration on Forests“ weltweit insgesamt 350 Millionen ha Waldlandschaften wieder aufgeforstet werden. Doch wie werden diese Initiativen in der Realität umgesetzt und erreichen sie tatsächlich ihre hochgesteckten Ziele? OroVerde - Die Tropenwaldstiftung und der Global Nature Fund gehen dem in einem vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projekt gemeinsam auf den Grund.
Die Fallstudienländer sind Kenia, Südafrika, Dominikanische Republik und Peru. Die Fallstudien in Englischer Sprache.
Handlungsempfehlung für den Waldwiederaufbau
In dem durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit finanzierten Projekt, geben Oro Verde – Die Tropenwaldstiftung und der Global Nature Fund (GNF) einen Überblick über bestehende Initiativen zum Wiederaufbau von Landschaften mit Fokus auf Wald (Forest Landscape Restoration), deren Ziele und beteiligte Stakeholder. Auf Grundlage von vier Fallstudien und Experteninterviews wurden Empfehlungen entwickelt. Für die Fallstudien wurden Projekte mit Investments oder Spenden vom Privatsektor in Südafrika (Commonland), Kenia (Livelihoods Carbon Fund), Peru (Althelia Climate Fund) und der Dominikanischen Republik (Barrick Colinas Bajas) besucht und in gesonderten Veröffentlichungen zusammengefasst. Bei der Analyse bilden besonders der Schutz der Biodiversität sowie die Einbindung der lokalen Gemeinden und indigenen Bevölkerung einen Schwerpunkt. Auch der Aspekt der Finanzierung wurde gesondert betrachtet und in diesem Zusammenhang die Beteiligung des Privatsektors untersucht. Der Fokus liegt dabei auf erfolgversprechenden Lösungsansätzen für verbreitete Herausforderungen beim Wiederaufbau von Wäldern und Landschaften.
Jetzt die Handkungsempfehlungen herunterladen und umfassend informieren.
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Fallstudien Landscape-Restoration-Projekt
Waldwiederaufbau kann eine wirksame Lösung für die Einkommensschaffung von Kleinbauern sein und gleichzeitig den Klimawandel mindern. Doch welche Hürden sind zu nehmen, wenn man Forest Landscape Restoration in unterschiedlichen Landschaften implemetieren möchte? In den Fallstudien des Projekts wurden soziale und ökologische Wirkungen bereits umgesetzter Projekte in den Ländern Peru, Dominikanische Republik, Kenia und Südafrika untersucht. Dabei stellten sich folgende Eigenschaften als relevant heraus:
- Beitrag zum Erhalt und Regenerierung natürlicher Ökosysteme
- Wiederherstellung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Funktionen für Mensch und Natur
- Einbindung von Stakeholdern und partizipative Planungs- und Entscheidungsprozesse
- Anpassung der Maßnahmen an den lokalen Kontext
- Fokus auf einer ganzen Landschaft mit verschiedenen Landnutzungsformen
Zunächst wird ein Überblick über bestehenden Initiativen, deren Projekte, Zielsetzung und Akteure erstellt. Auf der Grundlage eines erarbeiteten Kriterienkatalogs werden anschließend Fallstudien durchgeführt, um die lokale Umsetzung und ökologische und soziale Wirkungen der jeweiligen Maßnahmen zu untersuchen. Ein Schwerpunkt liegt hier auf dem Aspekt der Finanzierung, insbesondere der Einbindung des Privatsektors.
Ziel des Projektes ist es, die Durchführung dieser globalen Aufforstungsinitiativen anhand von Beispielen zu untersuchen und zu bewerten. Mit Hilfe der Ergebnisse sollen Handlungsempfehlungen für Politik und den privaten Sektor erstellt und über verschiedene Medien verbreitet werden.
Projektlaufzeit Forest Landscape Restoration
1. Juni 2017 – 31. August 2019
Fotohinweis: shutterstock - afitistory (Headerbild), OroVerde (1.+2. Sliderbild, Grafik), Michael Schwarz (3. Siderbild).