Wie können wir eine Welt schaffen, in der nachhaltige Landwirtschaft und faire Lieferketten die Norm statt die Ausnahme sind? Neben der Vermittlung von Wissen zu nachhaltigen Anbaumethoden, gehen wir den nächsten Schritt und entwickeln in Mexiko, Guatemala und der Dominikanischen Republik innovative Finanzlösungen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern-Kooperativen.
Herausforderungen für die Landwirtschaft
Der verlockende Duft von frisch gebrühtem Kaffee am Morgen, der unverwechselbare Geschmack von Schokolade oder der Genuss einer reifen Banane – für viele Menschen sind diese Köstlichkeiten Teil des täglichen Lebens.
Doch die weltweit steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten hat auch schwerwiegende Folgen: Von der Rodung des wertvollen Regenwaldes für großflächige Monokulturen, dem vermehrten Einsatz von Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung bis hin zum Verlust der biologischen Vielfalt. Bewährte Anbaumethoden fruchten nicht mehr. Gleichzeitig bedrohen immer häufiger Wetterextreme ganze Ernten. Für viele Kleinbäuer*innen und ihre Familien kann dies schnell den völligen Ruin bedeuten.
Es gibt jedoch Lösungen: Nachhaltige landwirtschaftliche Anbaumethoden, die den Regenwald schonen und die Artenvielfalt fördern, haben sich in den letzten Jahren sehr bewährt. Sie sind viel weniger anfällig gegenüber Dürren, verhindern Bodenerosion, den Verlust der Bodenfruchtbarkeit, Schädlingsbefall und weitere Herausforderungen der Klimakrise.
Doch damit Kleinbäuer*innen den mutigen Schritt zu regenwaldschonenden Anbaumethooen und einer nachhaltigeren Produktionwagen, bedarf es guter und verlässliche Finanzierungsmöglichkeiten. Um diese zu entwickeln, binden wir verschiedene Beteiligte der gesamten Lieferkette wie Finanzinstitutionen, Groß- und Zwischenhändler und die Politik mit ein.
Was wir tun
Um zu erreichen, dass nachhaltige Landwirtschaft die Norm wird, fördern wir nicht nur nachhaltige Landwirtschaftsmethoden und machen sie bekannt, sondern schaffen gleichzeitig verlässliche und gut zugängliche Finanzierungsmöglichkeiten für Kleinbäuer*innen und Kooperativen, um sie für die Umstellung abzusichern.
Wissen und Fähigkeiten sind entscheidend für den Erfolg nachhaltiger Landwirtschaft. Wir setzen daher auf umfangreiche Schulungsprogramme und Beratung, um Kleinbäuer*innen, Kooperativen und ländliche Gemeinschaften zu befähigen, artenreiche Waldgärten, sogenannte Agroforstsysteme, und andere naturnahe Lösungen umzusetzen. Für die Umsetzung bieten wir auch Workshops zur Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung an, um ihnen ein nachhaltigeres Wirtschaften zu ermöglichen.
Um Landwirtschaftsbetriebe von nachhaltigeren Anbaumethode zu überzeugen, bedarf es guter Finanzierungsmöglichkeiten durch passend zugeschnittene Kredite und Versicherungen, um die Risiken von Ernteausfällen abzusichern. Nur so können Menschen, deren Existenz von der Landwirtschaft abhängt, es sich leisten, auf eine artenfreundliche und klimaresiliente Praxis umzustellen. Im Austausch mit Finanzinstituten, Finanzvermittlern und Versicherungen, werden Finanzlösungen entwickelt, die die Menschen in der biodiversen Landwirtschaft unterstützen und die in größerem Maßstab ausgeweitet werden können.
Die Entwicklung von Risikofinanzprodukten braucht auch politische Unterstützung. Es werden politische Empfehlungen entwickelt, die die großflächige Förderung von biodiversitätsfreundlichen Methoden erleichtern. Im Austausch mit Zwischen- und Großhändlern sollen gemeinsame Ansatzpunkte gefunden werden, wie die Verantwortung und die Risiken in Zukunft gemeinsam geschultert werden können.
Nachhaltige Anbaumethoden verbessern nicht nur die Bodenqualität und die Artenvielfalt, sondern tragen auch zur Ernährungssicherheit und zur finanziellen Stabilität ländlicher Gemeinschaften bei.
Von Monokulturen zur artenreichen Landwirtschaft
Der artenreiche Anbau in Waldgärten, sogenannten Agroforstsystemen, ist eine sehr effektive Alternative zu Monokulturen. Biodiverse Waldgärten sind durch ihren Artenreichtum bestens dazu geeignet, die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels abzufedern und das Familieneinkommen zu sichern. Denn Waldgärten sind durch ihre Artenvielfalt deutlich weniger anfällig für Dürren, verhindern Bodenerosion sowie den Verlust der Bodenfruchtbarkeit und den unkontrollierten Befall von Schädlingen. Die verschiedenen Pflanzenarten bilden natürliche Barrieren und mit ihren unterschiedlichen Wurzeln tragen sie zur Stabilität des Bodens bei.
Doch der Übergang zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Praxis ist zeit- und kostenintensiv: Gerade kleinen Landwirtschaftsbetrieben fehlt es oft an den Ressourcen und Kapazitäten, um zum Beispiel Kredite zur Überbrückung zu erhalten oder sich gegen die klimawandelbedingten Ernteausfälle zu versichern. Und genau hier setzt das Projekt BIOFINCAS an mit dem Ziel, die notwendigen finanziellen Ressourcen sowie das Know-how für die notwendigen Umstellungen bereitzustellen. Ein besonderer Fokus des Projekts für fairere Strukturen in der Landwirtschaft soll auf der bevorzugten Zusammenarbeit mit Frauen, jungen Erwachsenen und ethnischen Minderheiten gelegt werden.
Mit Ihrer Spende für das Projekt helfen Sie, den Wandel hin zu einen nachhaltigen und fairen Landwirtschaft voranzutreiben!
So beschleunigt Ihre Spende den Wandel zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft
Waldgärten
40 Euro helfen dabei, den regenwaldschonenden Anbau mit artenreichen Waldgärten (Agroforstsystemen) bekannt zu machen, zum Beispiel mit Plakatwänden, dem Druck von Broschüren oder der Erstellung eines Erklärfilms.
Schulung
80 Euro helfen uns dabei, Schulungen von Kleinbäuer*innen zu Waldgärten und anderen schonenden Anbaumethoden anzubieten sowie die Vermittlung von das Know-how zu Finanzierungsmöglichkeiten zu organisieren.
Finanzmittel
100 Euro helfen dabei, wichtige Austauschtreffen mit Expert*innen aus dem Bereich Finanzen, Politik und dem Handel zu organisieren, indem es die Bereitstellung der dafür nötigen Materialkosten ermöglicht.
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Letzte Überarbeitung: 26.09.2024