180.000 Hektar geschützter Tropenwald? 645 Hektar Waldzuwachs in einem Land, dass jährlich einen Prozent seines Waldes verliert? Sechsstellige Beträge für die alternative Finanzierung sozialverträglicher Wiederherstellung der artenreichen Wälder Guatemalas? Auch wir von OroVerde sind manchmal erstaunt, was alles möglich ist, wenn viele engagierte Menschen an einem Strang ziehen – wie im Projekt WaldGewinn. Das OroVerde-Erfolgsprojekt geht nun in die Verlängerung, denn es lohnt sich, den Erfolg weiter und weiter auszubauen!
Weltweit geht tropischer Regenwald verloren. So auch in Guatemala. Wo heute 32 Prozent des Landes mit Wald bedeckt sind, waren es vor 30 Jahren noch 44 Prozent. Als WaldGewinn vor sieben Jahren startete, waren die Kernzonen der Projektgebiete zwar auf dem Papier geschützt, die Realität war jedoch eine andere. Illegale Rodungen, nicht-nachhaltiges Wirtschaften und Waldbrände fraßen sich durch die eigentlich geschützten Zonen.
Zusammen mit unseren Partner*innen von Defensores de la Naturaleza und Heifer Guatemala war schnell klar: Um den tropischen Wald zu schützen brauchen wir die Menschen vor Ort – und sie brauchen den Wald. Doch wie kann dieser Kreislauf wieder in Einklang gebracht werden?
Sozialverträgliche Waldwiederherstellung
Niemand kennt die Wälder so gut, wie die lokale Bevölkerung. Mit ihr steht und fällt der Baum sozusagen. Und hier liegt das Erfolgsrezept von WaldGewinn. Mit Hilfe der Partnerorganisationen wird die Bevölkerung in den drei Projektgebieten geschult, den Wald nachhaltig für sich zu nutzen. In „Waldgärten“ (Agroforstsystemen) werden Nutzpflanzen kultiviert, die den Menschen langfristig ein Einkommen sichern. Gleichzeitig unterliegen diese Gärten strengen Regeln die Artenvielfalt, Pflanzenzahl und -art betreffend. Eine win-win-Situation.
Erfolg wachsen sehen
Es gibt viele Kennzahlen, nach denen wir bei OroVerde prüfen, ob und wie erfolgreich ein Projekt ist. Aufwendige Überwachungen der Tropenwaldkernzonen auf Artenzuwachs, zum Beispiel. Umso erfreulicher sind die Ergebnisse, die mit dem bloßen Auge sichtbar sind: Wachsende Bäume etwa. Bis Erfolge aber messbar sind brauchen alle Beteiligten viel Geduld. Die Kakaopflanzen in den Waldgärten veranschaulichen das sehr gut. In den ersten drei bis fünf Jahren tragen sie keine Früchte. Danach werden die Pflanzen immer produktiver. So konnte im Projektgebiet Bocas de Polochic die Kakaoernte im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht werden. Ein großer Erfolg.
Von Finanzierung und Administration
Erfolgreiche Projekte leben von guter Administration und sicherer Finanzierung. Ziel der neuen, zweiten Projektphase von WaldGewinn ist es, den Gemeinden die Administration zu übergeben und Finanz- und Vermarktungsstrukturen aufzubauen. So können die neuen Einkommensquellen langfristig sichergestellt werden. Nicht so attraktiv wie Kakaofrüchte, aber mindestens genauso wichtig.
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Fotonachweis: © A. Ackermann