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Tropenwälder sind faszinierende, lebendige Ökosysteme. Sie beherbergen unzählige verschiedene Arten, versorgen ganze Kontinente mit Wasser und regulieren das Klima. Doch die tropischen Wälder unserer Welt schweben in ernster Gefahr. Ein Blick auf aktuelle Zahlen, Fakten und Entwicklungen.  

Allgemeine Zahlen zu Tropenwäldern

Zu Tropenwäldern zählen nicht nur tropische Regenwälder, sondern auch Trockenwälder, Mangroven und Bergnebelwälder. Zusammengerechnet nehmen die Tropenwälder unserer Erde eine Fläche von 18,4 Millionen Quadratkilometern ein. Das ist größer als die Fläche von Russland und entspricht etwa 12 Prozent der gesamten Landoberfläche. 

Das größte zusammenhängende Tropenwaldgebiet der Welt ist der Amazonas-Regenwald. Er erstreckt sich mit seinen sechs Millionen Quadratkilometern über neun verschiedene südamerikanische Länder.

Neben dem Amazonas-Regenwald, sind die größten Regenwälder der Welt im ostafrikanischen Kongobecken (3,7 Millionen Quadratkilometer) und in Südostasien auf Neuguinea (786.000 Quadratkilometer) zu finden. 

Der älteste tropische Wald der Erde ist der Daintree-Regenwald. Er ist mit rund 180 Millionen Jahren ganze 10 Millionen Jahre älter als der Amazonas-Regenwald und existierte schon zu Zeiten der Dinosaurier.

Zahlen zur ökologischen Bedeutung von Tropenwäldern

Tropische Wälder spielen nicht nur für die lokale Biodiversität, sondern auch für das gesamte Weltklima eine große Rolle. Ein Hektar Tropenwald kann rund 734 Tonnen CO2 binden. 

Intakte Tropenwälder spielen auch eine wichtige Rolle für regionale Wasserkreisläufe. Denn jeder Baum kann durch seinen Stamm und seine Blätter Wasser in die Atmosphäre leiten. Bei Bäumen im Amazonas-Regenwald können das bis zu 1.000 Liter am Tag sein. So können die Wälder können ihren eigenen Regen herstellen und nicht nur sich selbst, sondern ganze Regionen mit Wasser versorgen. 

Durch diesen faszinierenden Wasserkreislauf kann es im tropischen Regenwald jährlich um die 2.000 Liter Wasser pro Quadratmeter regnen. Zum Vergleich: In Berlin sind es gerade mal 580 Liter. 

Zahlen zur Artenvielfalt

Die Artenvielfalt in tropischen Wäldern ist erstaunlich. Rund zwei Drittel aller bekannten Tier- und Pflanzenarten leben in Tropenwäldern. 

Allein im Amazonas-Regenwald gibt es über 50.000 Pflanzen- und mehr als 4.700 verschiedene Tierarten. Expert*innen gehen davon aus, dass sich im Amazonas-Regenwald noch 10 Prozent der weltweit unentdeckten Arten verbergen. 

Die Bäume in tropischen Regenwäldern können schwindelerregende Höhen erreichen. Der aktuell größte tropische Baum der Welt ist ein knapp über 100 Meter hoher Gelber Merantibaum, der auf Borneo steht. 

Zahlen zu indigenen Menschen und Regenwäldern

Tropenwälder sichern die Lebensgrundlage von rund 1,6 Milliarden Menschen. Dazu gehören etwa 70 Millionen indigene Menschen. Im Amazonas-Gebiet allein leben ungefähr 1,5 Millionen indigene Menschen in insgesamt 385 verschiedenen ethnischen Gemeinden. 

Dort gibt es mehr als 3.000 verschiedene indigene Gebiete. Zusammengerechnet machen sie rund 28 Prozent des gesamten Amazonas-Gebietes aus. Rund 80 Prozent dieser Gebiete sind staatlich anerkannt. 

Zahlen zur Zerstörung der Tropenwälder

Im Jahr 2023 wurden ganze 3,7 Millionen Hektar tropischer Primärwald zerstört. Das entspricht in etwa der Fläche von Baden-Württemberg und dem Saarland.

Fast 10 Fußballfelder pro Minute gingen 2023 verloren. 90 bis 99 Prozent der tropischen Entwaldung ist dabei auf Landnutzungsänderungen für die Landwirtschaft zurückzuführen. 

Die Entwaldungsquote war ungefähr 9 Prozent geringer als die vom Vorjahr – stellt jedoch im Vergleich zu den Jahren 2019 und 2021 keine Verbesserung dar. 

Wenn sich an der Zerstörung der Tropenwälder nichts ändert, droht der Zusammenbruch dieser faszinierenden Ökosysteme. Expert*innen errechneten für den Amazonas-Regenwald 2050 als einen Kipppunkt. 

2023 verursachte der Verlust von Tropenwäldern 2,4 Gigatonnen CO2 – ungefähr die Hälfte der Emissionen, die in der USA jährlich durch fossile Brennstoffe verursacht werden. 

Zahlen zur Erholung von Tropenwälder

Eine gute Nachricht ist: Tropische Wälder können sich schnell wieder erholen – wenn man sie lässt. Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass Tropenwaldflächen schon innerhalb von 20 Jahren ganze 78 Prozent ihres ursprünglichen Zustands wiedererlangen können. Dazu ist nicht unbedingt eine kostspielige Aufforstung notwendig. Wissenschaftler*innen zufolge profitieren manche degradierten Flächen am meisten davon, in Ruhe gelassen zu werden. Ebenso ist die Aufforstung zerstörter Flächen nicht annährend so effektiv im Klimaschutz wie der Schutz bestehender Wälder. 

Eine wissenschaftliche Studie ergab 2022, dass es weltweit ein ungenutztes Potential gibt, 287 Milliarden Tonnen CO2 in Boden (78 Prozent) und Biomasse (22 Prozent) zu speichern. Ganze 71 Prozent dieses ungenutzten Potentials finden sich in tropischen Ökosystemen. 

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Mit Tropenwaldschutz können wir uns der Klima- und Artenschutz-Krise entgegen stemmen. Wir haben keinen zweiten Planeten und Erhalt und Wiederherstellung von Wald, Natur und menschen-freundlichen Lebensräume in den Tropen und Subtropen hilft uns in Europa gleichfalls.

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Ulrich Malessa, Bereichsleitung Internationale Projekte bei OroVerde

Zahlen zu OroVerdes Arbeit beim Schutz und beim Wiederaufbau tropischer Wälder

2023 forstete OroVerde insgesamt 640 Hektar Tropenwald wieder auf. Das sind 914 Fußballfelder! Dabei wurden mehr als 116.000 Bäume gepflanzt. 

Auf zusätzlichen 131 Hektar leistete OroVerde außerdem Erosionsschutzmaßnahmen. 

Da Landwirtschaft ein entscheidender Faktor im Waldschutz ist, etablierte OroVerde in ihren Projekten außerdem Agroforstsysteme auf über 120 Hektar. 

Was können wir gegen die Zerstörung der Tropenwälder tun?

Um die Tropenwälder zu schützen, müssen drei wichtige Schritte unternommen werden: Der Entwaldungsstopp, die Wiederherstellung degradierter Flächen und die Ausweitung von Agroforstwirtschaft als nachhaltige Art der Landwirtschaft. 

Um diese Schritte zu unternehmen, sind vor allem politische Veränderungen erforderlich: Lieferketten müssen entwaldungsfrei, Finanzströme von waldschädigenden Maßnahmen weggelenkt werden. Gleichzeitig kann auch jede*r einzelne durch bewusste Konsumentscheidungen im Alltag und gesellschaftliches Engagement Einfluss auf nachhaltige Veränderungen nehmen. 

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Martina Schaub
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Fotonachweis:  Zdenek Machazek via Unsplash (Titelbild), Pexels (Fluss im Tropenwald, Waldbrand). 

Letzte Überarbeitung: 23.04.2025

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