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In überraschend vielen Produkten steckt ein Stück Regenwald! Wir zeigen, was es beim Einkauf zu beachten gilt. Entdecken Sie in sechs Lebensbereichen, wie Sie mit bewusstem Konsum dem Regenwald helfen können. Das Produkt-ABC erklärt für 21 Produkte im Detail, wie unser Konsum den Regenwald beeinflusst und liefert tolle Alternativen für den Alltag.

In welchen Produkten versteckt sich Regenwald?

Oftmals wissen wir überhaupt nicht, wo genau die vielen Produkte und Rohstoffe herkommen, die wir täglich nutzen. Als Verbraucher*innen ist es manchmal schwer, sich einen Weg durch die ganzen Hinweise, Inhaltsstoffe und Siegel zu bahnen, die auf den bunten Verpackungen abgebildet sind. Ananas und Bananen stammen aus den Tropen, was naheliegend ist. Aber wussten Sie, dass in Waschmitteln oft Palmöl und Erdöl enthalten sind oder dass wir uns die Ohren mit Baumwolle und Papier reinigen? Woran können sich Verbraucher*innen orientieren, wenn sie bewusst einkaufen möchten? Machen Sie sich in unserem Regenwald-Produkte ABC schlau und seien Sie auf den ein oder anderen Aha-Effekt gefasst - denn bei längst nicht allen Produkten ist sofort erkennbar, woher sie stammen und was drinsteckt!

Ananas

Herkunft: 2017 gehörten Brasilien, die Philippinen und Costa Rica zu den Hauptproduzenten von Ananas.

Problem: Flugreisen von Früchten verursachen hohe CO2-Emissionen und belasten das Klima enorm. Ananas ist eine Frucht die ausschließlich via Flugzeug zu uns nach Deutschland gelangt. 

Tipp: Saisonal geerntete, lokale Früchte wie Äpfel, Erdbeeren oder Kirschen bieten eine schmackhafte Alternative zu Flugobst. Eingemacht, sind sie auch im Winter ein Gaumenschmaus.

Bananen

Herkunft: Ecuador ist neben Kolumbien und Costa Rica der Hauptproduzent von Bananen für Deutschland. 

Problem: Bananen werden in Monokulturen angepflanzt, die sehr anfällig für Pilzerkrankungen sind. Die beim Anbau eingesetzten Pestizide können Mensch und Umwelt schwer schädigen.

Tipp: Heimisches Obst kaufen! 
Auf der Plattform mundraub.org z.B. können Sie Fundorte von Äpfeln, Birnen, Beeren und Co. entdecken, die Sie kostenfrei pflücken dürfen.

Cashew-Kerne

Herkunft: Die Tropenländer Vietnam, Indien und Nigeria produzieren die größte Menge an Cashewkernen weltweit.

Problem: Die Produktion, aber vor allem auch der weite Transport­­weg mit dem Flugzeug, den die Nüsse bis zu uns zurücklegen, setzt viele CO2-Emissionen frei und schädigt die Umwelt. 

Tipp: Heimische Nüsse, wie die Hasel- oder Walnuss, bieten einen knackigen Ersatz zur tropischen Variante und sind im Herbst geerntet das ganze Jahr haltbar.

Dose

Herkunft: Brasi­lien ist nach Australien zweitgrößter Aluminium (Bauxit)-Produzent der Welt. 

Problem: Die Rodung von Regenwald für den Tagebau, Umweltverschmutzung durch Nebenprodukte der Förderung und ein hoher Energiebedarf in der Produktion schädigen massiv die Umwelt.

Tipp: Umweltfreundlich, wiederverwendbar und recyclingfähig sind z.B. Glasbehälter als Ersatz für Aluprodukte. 

Elektro-Geräte

Herkunft: Viele Rohstoffe stammen aus den Tropen, z.B. Eisenerz, Kupfer, Aluminium aus Brasilien, Nickel aus Indonesien oder Kupfer und Gold aus Peru.

Problem: Waldrodungen ringsum von Minen schädigen die Umwelt und die Arbeitsbedingungen sind häufig menschenunwürdig.

Tipp: Fachhändler verkaufen wiederaufbereitete Elektrogeräte zu kleinem Preis und in Repair-Cafés wird Fachmännisch bei der Reparatur von Elektrogeräten geholfen.

Fleisch

Herkunft: Brasilien und die USA sind Hauptproduzenten für EU-Soja. 

Problem: Wertvoller Regenwald wird für die Soja-Monokultur-Plantagen oder Viehweiden gefällt. So schmälert der Sojanbau zweifach die Artenvielfalt und verwandelt Wald in grüne Wüsten. 

Tipp: Biofleisch von Demeter, Bioland, dem Bio-Kreis und Neuland garantieren: Hier wurde kein Soja aus Regenwaldregionen verfüttert. Und mehr Gemüse auf dem Speiseplan ist gesund!

Gewürze

Herkunft: Viele der beliebtesten Gewürze, darunter Pfeffer, Kardamom oder Zimt, stammen aus Tropenländern wie Guatemala. 

Problem: Der massenhafte Anbau sorgt für die Abholzung von Naturwäldern und schädigt die Umwelt. Außerdem produziert ihr Transport sehr viele Emissionen.

Tipp: Die Siegel von Bioland, Demeter oder Naturland zertifizieren biologisch angebaute Produkte. Fair gehandelte Waren werden z.B. von El Puente zertifiziert.

Holzkohle

Herkunft: Häufig stammt unsere Holzkohle zum Grillen aus Polen, Nigeria, Paraguay und der Ukraine. 

Problem: Ein großer Teil der Holzkohle wird aus illegalem Holzeinschlag gewonnen und ist nicht selten falsch deklariert, dadurch landet auch Tropenholz auf dem Grill.

Tipp: Beim Kauf auf das FSC®- oder Naturland-Siegel achten. Sie garantieren nachhaltig produzierte Holzkohle. Außerdem kann Holzkohle aus Abfallprodukten wie z.B. Olivenkerne eine echte Alternative sein!

Internetkabel

Herkunft: Internetkabel bestehen neben vielen weiteren Metallen häufig aus Kupfer. Hauptproduzenten sind Chile, Peru, China oder die DR Kongo.

Problem: Der Regenwald wird für den Tagebau abgeholzt uind die Wälder und Flüsse werden durch den Abbau und die dabei genutzten Chemikalien verseucht. Außerdem ist die Arbeit der Menschen sehr gefährlich.

Tipp: Defekte Geräte reparieren anstatt sie wegzuwerfen oder gebrauchte Geräte kaufen - viele Portale bieten solche Geräte preiswert an. 

Jacke

Herkunft: Viele Kleidungsstücke bestehen aus Baumwolle, die in Indien oder China angebaut wird.

Problem: Die Weltmarkpreise für Baumwolle sind viel zu niedrig und der Handel mit Großkonzernen hat eine ungerechte Bezahlung zur Folge.

Tipp: Kleiderkonsum minimieren und beim Kauf auf Fair-Trade-Siegel achten. Kleidertauschbörsen oder Second-Hand-Läden bieten eine Möglichkeit alten Kleidern eine zweite Chance zu geben.

Kakao

Herkunft: Der wärmeliebende Kakaobaum wächst bevorzugt in Westafrika (Ghana und Elfenbeinküste) und Indonesien.

Problem: Die meisten kakaoanbauenden Familien können ihre Arbeiter nicht ausreichend bezahlen. Das fördert Kinderarbeit und schlechte Bezahlung der erwachsenen Arbeiter.

Tipp: Initiativen des fairen Handels, wie GEPA oder El Puente bieten den Kakaobauern faire Preise und verbieten Kinderarbeit.

Lippenpflegestift

Herkunft: Viele Kosmetikprodukte enthalten Palmöl, welches in Indonesien und Malaysia angebaut wird.

Problem: Anbau, Herstellung und Transport verursachen enorme CO2-Emissionen und minimieren Torfböden als wichtige CO2-Speicher im Tropenwald.

Tipp: Datenbanken, wie ZeroPalmöl und Umweltblick zeigen Produkte ohne Palmöl auf. Die App Codecheck scannt Kosmetik und Nahrungsmittel auf Inhaltsstoffe.

Margarine

Herkunft: Ein knappes Viertel der Gesamtmenge an Palmöl (Hauptproduzenten sind Malaysia, Indonesien) fließt in die Lebensmittelindustrie.

Problem: Regenwälder, gewachsen auf Torfböden, werden für die Palmöl-Plantagen abgeholzt. Dadurch gelangt viel CO2 in die Atmosphäre und das Klima wird weiter angeheizt.

Tipp: Möglichst selbst (am besten regional und bio) kochen und Produkte mit biozertifiziertem Palmöl oder EU-Biosiegel kaufen.  

Papier

Herkunft: Hölzer für Papierprodukte stammen aus Russland, China und den skandinavischen Ländern, aber auch Tropenhölzer aus Indonesien sind dabei.

Problem: Unser Papierverbrauch trägt weltweit zum Verlust von Tropenwäldern und damit zum Artensterben bei.

Tipp: Beim Papierkauf (ob bei Klopapier oder Schreibpapier) auf den Blauen Engel oder das ÖKOPAplus-Siegel achten. Damit kauft man 100% Altpapier. 

Q-Tips

Herkunft/Problem: Baumwolle, Papier und Plastik sind Materialien, die sich im kleinen Q-Tip vereinen und die Umwelt stark belasten. Dieses Produkt gehört zu den Einweg-Produkten mit der kürzesten Lebensdauer. Ab 2021 sind sie aus Umweltschutzgründen in der EU verboten, weil sie in Meeren schwimmen, Tiere gefährden und die Umwelt belasten.

Tipp: Wattestäbchen aus 100% Bio-Baumwolle und einem FSC®-zertifizierten Papierstäbchen kaufen - ganz ohne Plastik!

Rattan

Herkunft: Die Palmengattung, die für z.B. Möbel verwendet wird, wächst in Afrika, Asien und Australien.

Problem: Die massenhafte Nutzung der Pflanzen und der damit einhergehende Anbau in Plantagen bedroht die Regenwälder, besonders in Malaysia und Sumatra, führt dies zur Abnahme seines Bestandes.

Tipp: Gebrauchte Möbel vom Flohmarkt oder Antiquitäten vom Händler sehen oft nicht nur schick aus, sie schonen zudem auch die natürlichen Ressourcen, weil sie weiter genutzt werden.

Schokolade

Herkunft: Kakao, der Rohstoff aus dem Schokolade gemacht wird, ist ein echtes Tropenprodukt. Hauptanbauländer sind Westafrika (Ghana und Elfenbeinküste) und Indonesien.

Problem: Der massenhafte Anbau von Kakao schädigt die Umwelt und fördert Monokulturen mit viel Pestizideinsatz und ohne viel Artenvielfalt.

Tipp: Siegel wie demeter, Bioland und Naturland bescheinigen den umweltfreundlichen Anbau von Kakao in den Tropen ohne viel Pestizideinsatz und in nachhaltiger Anbauweise.

Tropenholz

Herkunft: Die wichtigsten Exporteure von Tropenhölzern sind Malaysia, Papua-Neuguinea, Indonesien, Myanmar und Thailand.

Problem: Schätzungsweise fast die Hälfte des Handels mit tropischem Holz ist illegal, bringt das empfindliche Ökosystem Regenwald ins Wanken und gefährdet die wertvolle Biodiversität.

Tipp: Die Holzaustauschliste zeigt heimische Alternativen zu Tropenhölzern und achten Sie beim Möbelkauf auf das FSC®- oder Naturland-Siegel!

Vanille

Herkunft: Die bekannteste Vanillepflanze, die "Echte Vanille", kommt ursprünglich aus Mittelamerika und wird hauptsächlich in Madagaskar und Indonesien angebaut.

Problem: Für den Anbau von Vanielle ist Platz neben einer großen Menge Wasser ein Problem, zudem wird auf der weiten Reise in die EU viel CO2 ausgestoßen.

Tipp: Beim Kauf von echter Vanille auf biologischen Anbau und das EU-Biosiegel achten, das garantiert u.a. weniger Pestizide.

Waschmittel

Herkunft: Palmöl und Erdöl können in Waschmittel enthalten sein, beide Rohstoffe werden u.a. in Regenwaldregionen gewonnen.

Problem: Bei der Herstellung (Palmöl) bzw. dem Abbau (Erdöl) kommt es zur Zerstörung von Wäldern.

Tipp: Waschmittel ohne Palmöl und Erdöl wird in der Datenbank Umweltblick aufgelistet. Die App Codecheck hilft beim nächsten Einkauf dabei, Inhaltsstoffe, z.B. Palmöl, in Lebensmitteln und Kosmetik zu identifizieren.

Zinn

Herkunft: Verwendet für die Herstellung von Elektrogeräten oder Dosen wird Zinn v.a. in Indonesien produziert.

Problem: Die Folgen des Abbaus sind für die Gesundheit der Menschen und der Umwelt immens. Der Abbau erfolgt aus dem Meeresboden und zerstört große Korallengebiete und schädigt Fischbestände.

Tipp: Das Recyceln gebrauchter Handys oder PCs sowie die Nutzung alternativer Verpackungsmaterialien (Glas) sind eine echten Alternative!

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