Der weltweit hohe Fleischkonsum sorgt für eine riesige Nachfrage an Soja. Denn der Großteil des angebauten Sojas landet als Futtermittel in der Massentierhaltung. Da immer neue Flächen benötigt werden, wird für den Sojaanbau artenreicher Regenwald zerstört. Doch es geht auch anders. Hier finden Sie ein paar einfache Tipps für einen nachhaltigeren Fleischkonsum und den Schutz des Regenwaldes.
Rund 24 Prozent der gesamten Lebensmittelverluste in Deutschland bestehen aus Fleisch- und Milchprodukten sowie Eiern. Tatsächlich enden über 10,5 Millionen Tiere jährlich als als Fleisch- und Wurstabfälle. Versuchen Sie daher Lebensmittel immer aufzubrauchen. So schonen Sie die Ressourcen, die zur Herstellung der Produkte verwendet werden, wirken der Überproduktion entgegen und sparen Geld. Dabei hilft Ihnen zum Beispiel ein wöchentlicher Essensplan und gezieltes Einkaufen.
Achten Sie beim Kauf von tierischen Produkten auf gute Bio-Qualität. Natürlich spiegelt sich das erstmal in den höheren Kosten wider, ist aber angesichts der angemesseneren Tierhaltung und Vermeidung von Regenwaldabholzung ein vergleichbar geringer Preis. Das EU-Bio- oder Gentechnikfrei-Siegel haben leider keine Aussagekraft bezüglich des verfütterten Sojas. Einige Hersteller wie Demeter, Naturland, Bioland und Neuland garantieren, dass für ihre Fleischprodukte kein Soja aus Tropenwaldregionen verfüttert wurde. Außerdem wird ab dem 30.12.2024 die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten angewendet. Ab dann soll für bestimmte Produkte innerhalb der EU sichergestellt sein, dass für die Produktion kein Regenwald beschädigt oder abgeholzt wurde. Bis dahin fragen Sie am besten im Supermarkt oder in der Metzgerei nach, woher das Fleisch stammt und ob das Tier mit Soja gefüttert wurde bzw. ob das Soja aus zertifizierter, nachhaltiger Produktion stammt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche zu essen. Der durchschnittliche Fleischkonsum liegt in Deutschland mit etwa einem Kilogramm pro Person noch deutlich über dieser Empfehlung. Dabei gibt es viele Möglichkeiten den Speiseplan auch mit weniger Fleisch oder ganz ohne tierische Produkte abwechslungsreich und gesund zu gestalten. Leckere Hauptgerichte aus Gemüse und Hülsenfrüchten lassen Fleisch zur unwichtigen Beilage werden. Und viele typische Fleischgerichte können Sie einfach rein pflanzlich nachkochen. Testen Sie doch mal unsere fleischfreie Rezeptsammlung.
Auch Fleischersatzprodukte sind eine leckere Alternativmöglichkeit, wenn Sie auf das Geschmackserlebnis „Fleisch“ nicht verzichten möchten. Ob aus Weizen, Erbsen, Lupine oder aus Soja, die Produktvielfalt ist riesig. Und das gute ist: Anders als beim Tierfutter stammt das für Lebensmittel verwendete Soja meist aus Europa. Tofu, Sojadrinks oder -würstchen haben also keinen Einfluss auf die Regenwaldrodung. Trotzdem lohnt sich immer ein Blick auf das Etikett oder auf die Internetseite der Hersteller, um sicherzugehen, dass das verwendete Produkt auch aus Europa stammt. Bevorzugen Sie Ersatzprodukte in Bio-Qualität, denn ökologische Landwirtschaft ist wichtig für die Natur und die Artenvielfalt.
Setzen Sie ein Zeichen gegen Massentierhaltung und Gentechnik, indem Sie an Demonstrationen teilnehmen. Zum Beispiel an der „Wir-haben-es-satt“-Demo, die jährlich zur Grünen Woche in Berlin stattfindet. Oder fordern Sie durch Petitionen und Anfragen an Abgeordnete die Politik auf, aktiv zu werden und schärfere Gesetze für Regenwald- und Klimaschutz auf den Weg zu bringen.
Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, inwieweit die lokale Fleischproduktion durch Massentierhaltung und den Import von Soja den Regenwald zerstört. Machen Sie Familie, Freunde und Bekannte darauf aufmerksam und teilen Sie den Ansporn, beim Konsum von Fleisch ein bisschen genauer hinzusehen.
Tiefer einsteigen ins Thema Tropenwald und Tierprodukt
Fleischkonsum und Soja: Der Zusammenhang zwischen Tierprodukt und Tropenwald
Für viele Menschen gehören Fleisch und andere Tierprodukte zu fast jeder Mahlzeit dazu. Doch die Erzeugung tierischer Produkte hat weitreichende Folgen. Denn für das Futter der Nutztiere wird in rauen Mengen Soja angebaut.
Die Folgen der Massentierhaltung
Die Massentierhaltung ermöglicht unseren uneingeschränkten Konsum von Tierprodukten. Doch nicht nur für Nutztiere hat diese industrielle Art der Landwirtschaft verheerende Folgen. Die industrielle Landwirtschaft ist ein treibender Faktor der globalen Entwaldung und treibt den Klimawandel voran.
Fleischersatzprodukte – eine nachhaltige Alternative?
Fleischersatzprodukte eroberten in den letzten Jahren die Regale der großen Supermärkte. Aus dem Nischenprodukt ist ein Massenmarkt geworden. Doch wie gesund und nachhaltig sind die Fleischalternativen?
Sie haben Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!
OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
Telefon: 0228 24290-0
info[at]oroverde[dot]de
Fotonachweis: © OroVerde/N.Burkhart (Sojafeld/Titelbild); i.Stock.com/prostock studio (Einkaufen); Özi's Comix Studio (Grafiken); OroVerde, i.Stock.com/luoman (Fleisch); OroVerde (Grillgemüse); OroVerde (Demo), Pxhere (Gemüseburger)
Hier finden Sie die Quellen dieser Seite.