Schokolade ist eine der beliebtesten Naschereien bei Jung und Alt. Mit diesen 6 wertvollen Tipps können wir sie auch mit gutem Gewissen genießen - für einen verantwortungsvollen Konsum von Kakao und Schokolade, den Schutz der Tropenwälder und faire Arbeitsbedingungen in den Anbauländern.
Bei Kakao und Schokolade gibt es viele verschiedene Siegel mit unterschiedlichen Kriterien. Nicht alle davon sind anspruchsvoll genug, um einen ökologischen und sozialverträglichen Anbau von Kakao zu gewährleisten. Wer also faire und ökologisch erzeugte Kakaoprodukte kaufen möchte, muss genau hinschauen und braucht oft zwei Siegel, die sich ergänzen: Fair und Bio.
Für faire Schokolade gibt es zwei Zertifizierungswege: Das Fairtrade-Siegel wird für einzelne fair gehandelte Produkte eines Herstellers verwendet. Außerdem gibt es auch Unternehmen, die ausschließlich Fairen Handel betreiben (z. B. GEPA, El Puente und dwp). Diese Produkte finden Sie in Weltläden, Supermärkten und zum Teil auch in Bioläden. Doch Fair ist nicht gleich Bio und auch bei den Siegeln für einen ökologischen Anbau gibt es Unterschiede. Die Bio-Verbände Demeter, Naturland und Bioland zeichnen sich durch besonders strenge Kriterien aus. Das bekanntere EU-Bio-Siegel hat weniger Vorgaben, z. B. in Bezug auf den Pestizideinsatz. Damit Sie den Durchblick im "Siegeldschungel" behalten, haben wir in unserem Hintergrundpapier zu Kakao und Schokolade verlässliche Siegel aufgelistet.
Unsere Empfehlung: Kombinieren Sie die Siegel des fairen Handels und strenge Bio-Siegel! Eine Kombination aus beidem finden Sie beispielsweise im Siegel Naturland Fair.
Fair gehandelte und biologisch erzeugte Schokolade ist in der Regel teurer als konventionelle Schokolade. Sehen Sie den Preis als zusätzlichen Ansporn für einen bewussteren Konsum an – und das vielleicht nicht nur bei Schokolade. Genuss statt Masse darf hier gerne der Leitspruch sein. Denn Produkte, die Sie mit einem gutem Gewissen konsumieren, schmecken einfach noch besser!
Versuchen Sie außerdem die Schokolade, die Sie Zuhause haben auch aufzubrauchen. So werden keine Lebensmittel verschwendet und nicht unnötigerweise eine größere Nachfrage an Kakao generiert. Einen Schokonikolaus oder andere übrige Schokoladenprodukte können Sie zum Beispiel super als Zutat zum Backen für ein leckeres Bananenbrot oder als Kuchenglasur verwenden.
Auch bei Schokolade gilt: Je kürzer die Zutatenliste ist, desto besser. In vielen Schokoladen sind Zusatzstoffe enthalten, die eigentlich gar nicht benötigt werden. Neben Aromen wird oft unnötigerweise auch Palmöl verwendet, um die zartschmelzende Textur zu erhalten. Das geht genauso gut auch mit Kakaobutter, die ist allerdings teurer als das günstige Palmöl. Falls Sie sich auch für das Thema Palmöl interessieren, lesen Sie hier unsere Tipps zum Palmöl sparen.
Achten Sie außerdem auf einen hohen Kakaoanteil. Je höher dieser ist, desto schokoladiger ist der Geschmack. Außerdem hat der hohe Kakaoanteil einen weiteren Vorteil, dunkle Schokolade enthält weniger Zucker und ist somit auch gesünder.
Vielen Menschen ist gar nicht bekannt, dass der konventionelle Kakaoanbau oft gravierende ökologische und soziale Probleme verursacht.
Machen Sie Familie, Freunde und Bekannte auf die Themen Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen bei Kakao und Schokolade aufmerksam. Teilen Sie als Anreiz zum Beispiel diese Tipps mit ihnen. So geben Sie Ihren Lieben direkt praktische Handlungsansätze und Ideen für einen bewussteren Schokoladen- und Kakaokonsum mit.
Sie finden in Ihrem Supermarkt keine faire und biologisch erzeugte Schokolade? Dann bitten Sie darum, dass solche Produkte ins Sortiment aufgenommen werden. Fordern Sie Schokoladenhersteller durch Teilnahme an Kampagnen und eigene Kontaktaufnahme dazu auf, ihre Rohstoffversorgung nachhaltiger und transparent zu gestalten. Nutzen Sie Social Media um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Dort können Sie Unternehmen direkt anschreiben oder markieren und nachhaltige Produkte fordern. Als Kund*innen haben wir mehr Macht, als es uns manchmal bewusst ist. Lassen Sie uns unsere Stimme nutzen!
Landwirtschaft gehört zu den größten Treibern der Regenwaldzerstörung doch zugleich kann nachhaltige Landwirtschaft auch zur Rettung der Tropenwälder beitragen. Helfen Sie mit Ihrer Spende Kleinbäuer*innen auf den nachhaltigen Kakaoanbau umzusteigen und unterstützen Sie lokale Initiativen, die daran arbeiten, den Regenwaldschutz voran zu bringen.
Wir von OroVerde unterstützen die Einführung waldschonender und nachhaltiger Wirtschaftsweisen, um die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern, so dass die Menschen von und mit dem Wald leben können. Gemeinsam mit lokalen Organisationen und der Bevölkerung werden Lösungen gesucht, die es ermöglichen, der Armut zu entgehen und gleichzeitig den einzigartigen Regenwald als Lebensraum zu schützen. In der Dominikanischen Republik unterstützen wir beispielsweise Kleinbäuer*innen dabei, ihren Lebensunterhalt durch einen Anbau in biodiversen Waldgärten (Agroforstsystemen) zu erwirtschaften. Kakao ist nur eine Pflanze, die sich hervorragend für den Anbau in diesem System eignet.
Sie haben noch Fragen zum Regenwaldschutz? Wir helfen Ihnen gerne weiter!
OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
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Fotonachweis: OroVerde - I. Naendrup (Kakaofrüchte am Baum), OroVerde - H. Mennigen (Pralinen, Kakao in der Tasse, Schokolade, Schokocreme), OroVerde – A. Hömberg (Familie mit Kakaosetzling), OroVerde - E. Mannigel (Kakaobohnen), OroVerde - S. Lauffer (Kind isst Schokolade), Jannis Hagels (Papagei-Button), OroVerde - A. Hillbrand (Kakaofrüchte), OroVerde (Kakaubäuerin)