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„EU-Taxonomie“: Hinter diesem kryptischen Namen versteckt sich nicht weniger als eine kleine Revolution. Das Regelwerk soll EU-weit einheitliche Kriterien für eine Schlüsselfrage unserer Zeit liefern: Was ist nachhaltig?

Diese Kriterien sollen unterschiedlichen Branchen von Land- bis Finanzwirtschaft klare Anhaltspunkte geben, nach denen sie die Nachhaltigkeit ihres wirtschaftlichen Handelns analysieren können. Auch Bürger*innen könnten sie zur Orientierung nutzen, ob Unternehmen sich ehrlich um nachhaltiges Wirtschaften bemühen oder Greenwashing betreiben.

Sich einen Überblick über die EU-Taxonomie zu verschaffen, ist selbst für Fachleute nicht einfach. Dieses Wissen ist aber wesentliche Grundlage, um Inhalte und Reichweite der kommenden Regelungen einschätzen zu können. Das gilt gleichermaßen für Unternehmen und Behörden, die frühzeitig Herausforderungen für Umsetzung und Überprüfung erkennen möchten, wie für zivilgesellschaftliche Organisationen, die wissen wollen, wo sie genau hinschauen und Druck ausüben sollten, damit die EU-Taxonomie wirklich ihren Zweck erfüllt, statt zu einem zahnlosen Papiertiger zu verkommen. Deshalb haben wir im Dezember ein Online-Einführungsseminar veranstaltet.

Wie wichtig das Thema ist und wie hoch der Bedarf an Orientierungswissen, spiegelt sich schon im großen Publikumsinteresse: 29 Vertreter*innen von Zivilgesellschaft, Finanzwirtschaft, Bundesunternehmen und Behörden nahmen teil. Viele reichten sogar schon im Vorhinein Fragen ein, auf die sie sich Antworten erhofften, zum Beispiel bezüglich der möglichen Differenzierung unterschiedlicher Grade von Nachhaltigkeit oder der Auswirkungen auf EU-Rechtssetzung.

Im WaldInvest-Projekt wird OroVerde sich gemeinsam mit dem Global Nature Fund auch in Zukunft mit der Bedeutung und den potentiellen Folgen der Taxonomie für Wälder, Klimawandel und Biodiversität auseinandersetzen. Dabei werden wir sowohl Analysen und aktualisierte Informationen anbieten als auch Gelegenheiten zum Mitdiskutieren und Mitgestalten von Vorschlägen und Forderungen an Wirtschaft und Politik. Denn die Definition einheitlicher Nachhaltigkeitskriterien ist unzweifelhaft ein Schritt von kritischer Bedeutung. Umso wichtiger werden die genaue Ausgestaltung und Gewichtung dieser Kriterien. Das macht zum Beispiel die hitzige Debatte um die Pläne der EU-Kommission, im Rahmen der Taxonomie Erdgas und Kernkraft zu nachhaltigen Energien zu erklären, überdeutlich.

Neugierig geworden? Schauen Sie hier das gesamte Onlineseminar an zu Hintergrundinformationen zur EU-Taxonomie, ihren verschiedenen Komponenten, dem aktuellen Stand der Entwicklung, kritischen Fragen und Beteiligungsmöglichkeiten.

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