Seit 2018 kooperiert OroVerde zusammen mit den Defensores de la Naturaleza in der Sierra del Lacandón in Guatemala in einem Projekt zur Förderung Jugendlicher und junger Erwachsener. Diese Zusammenarbeit kann dank der Bewilligung eines Folgeprojekts durch das BMZ bis 2024 fortgesetzt werden und ermöglicht es uns, an die Erfolge anzuknüpfen und ein Fortbildungszentrum im Nationalpark aufzubauen.
Das Projekt hat es in den letzten Jahren vielen Jugendlichen und jungen Erwachsene in 6 Projektgemeinden ermöglicht, sich mit wirtschaftlichen Initiativen selbstständig nachhaltige Einkommen zu schaffen, sich an den lokalen Entscheidungsstrukturen zu beteiligen oder eine Ausbildung zu beginnen. Ihr neu gewonnenes Wissen und ihre vielfältigen Erfahrungen haben sie mit Leidenschaft vor allem an Kinder und andere Jugendliche in ihren Gemeinden weitergegeben. Dabei haben sie auch die ökologische Bedeutung des Nationalparks und die Wichtigkeit diesen zu schützen, vermittelt. Dies wird auch im neuen Projekt fortgesetzt. Wir freuen uns deshalb ganz besonders für diese engagierten jungen Menschen, die, beraten durch unseren Projektpartner Fundación Defensores de la Naturaleza (FDN), diese Arbeit fortsetzen können und die Möglichkeit haben, ihre durch eigene Ideen, eigene Initiative und viel Arbeit erfolgreich arbeitenden Kleinunternehmen weiterzuentwickeln. Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren mit verschiedenen Fortbildungen, zum Beispiel zur Entwicklung einer umfassenden Vermarktungsstrategie unterstützt.
Die Erfolge und Erfahrungen werden aufgegriffen um neue Gruppen, auch in anderen Gemeinden, zu gründen und dadurch die nachhaltige Entwicklung des Nationalparks zu stärken.
Durch die Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen haben sich viele Projektaktivitäten verzögert. Die wirtschaftlichen Initiativen der Jugendgruppen litten unter den Beschränkungen durch die Pandemie und der damit einhergehenden schlechten wirtschaftlichen Lage. Die Ausbildungen konnten wegen Kontaktbeschränkungen nicht regulär stattfinden und viele Workshops und Gemeindeveranstaltungen zur Umweltbildung oder der Gründung des neuen Parkbeirats mussten ausfallen. Einiges davon konnte verzögert umgesetzt werden. Anderes, wie die Gründung des Parkbeirats und die Beteiligung der Jugendlichen darin, wird erst im neuen Projekt endgültig umgesetzt. Aber auch viele hilfreiche Erfahrungen konnten in der Pandemie gemacht werden. Die Kontaktbeschränkungen zeigten uns allen wie wichtig Online-Veranstaltungen, gerade im Bildungssektor, sind. Deshalb ist ein wichtiger Bestandteil des neuen Projektes, der Aufbau eines Bildungszentrums in der Gemeinde La Tecnica, in dem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch online unterrichtet werden können. Darüber hinaus gibt dieser Ort ihnen die Möglichkeit sich eigenständig fortzubilden oder verstärkt Online-Marketing und -Handel in ihre Verkaufsstrategie einzubinden.
Zusätzliche Bildungsmaßnahmen umfassen, wie auch schon im Vorgängerprojekt, Umweltbildungsmaßnahmen, die bei den jungen Parkbewohnern ein Verständnis für ihre Umwelt und deren Bedeutung erzeugen und sie verstärkt in die Schutzmaßnahmen einbinden. In der Vergangenheit ist dies beispielsweise durch Fortbildungen in der Waldbrandbekämpfung oder in der Vogelbeobachtung geschehen. Den Mitgliedern der Jugendgruppen, die durch ihren wirtschaftlichen Erfolg als Vorbilder dienen, kommt dabei die wichtige Rolle zu, dieses Wissen in den Gemeinden zu verbreiten.
Darüber hinaus werden die gewählten Repräsentanten der Jugendgruppen durch spezielle Coaching-Programme gefördert, die ihr Selbstbewusstsein für öffentliche Auftritte stärken. Dadurch können sie erfolgreicher die Interessen der jungen Bevölkerung des Parks in den Gemeindegremien und anderen lokalen Verwaltungsstrukturen vertreten. Dass diese Maßnahmen wichtig und erfolgreich sind, zeigt sich u.a. darin, dass der Vertreter der Jugendgruppe aus der Gemeinde La Lucha durch seine aktive Beteiligung in den Gremien aufgefallen ist und zum stellvertretenden Bürgermeister seiner Gemeinde gewählt wurde.
Schließlich steht die offizielle Gründung des Parkbeirats kurz bevor. Darin treffen sich Vertreter aller Parkgemeinden mit Vertretern aller für die Parkverwaltung relevanten Behörden und Organisationen. Dies verschafft der lokalen Bevölkerung mehr Mitsprache und dient als wichtiger Raum zur Vermittlung. Die Begleitung des Parkbeirats und die Integration der Jugendvertreter darin sind Projektaktivitäten, die den Interessen der Bevölkerung mehr Gehör verschaffen, und stellen somit einen wichtigen Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung des Parks dar.
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Fotohinweis: Defensores de la Naturaleza (Jugendliche in Hütte, Jugendliche bei Vogelbeobachtung)
