Wie lassen sich Naturschutz und Wirtschaftlichkeit in kleinbäuerlichen Strukturen im Globalen Süden vereinbaren? Dieses Thema stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung, zu der die Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit, die Stadt Bonn, die Tropenwaldstiftung OroVerde und der Global Nature Fund am 9. Oktober 2019 gemeinsam ins Bonner Kunstmuseum geladen hatten. An der von Isabel Renner moderierten Gesprächsrunde nahmen unter anderem Athanas Matheka aus Kenia, und Anique Hillbrand von OroVerde teil. Beide Gäste berichteten aus ihren unterschiedlichen Perspektiven.

Kleinbäuerliche Landwirtschaft sei in vielen Ländern des Globalen Südens maßgeblich für die Ernährungssicherheit. Existenzsicherung stehe für viele Bäuer*innen dabei an erster Stelle, zumal sie zunehmend mit den deutlich spürbaren Folgen des Klimawandels zu kämpfen hätten, erklärt Herr Athanas Matheka, Geschäftsführer der Oikocredit-Partnerorgansiation Greenforest Foods aus Kenia. Er beschrieb eindrücklich die Herausforderung eines Unternehmers sozial zu wirtschaften.
Welche Kriterien und Leitlinien für Waldwiederaufbau nötig sind, um auch mit privaten Geldern finanziert zu werden, berichtete Anique Hillbrand, Projektleiterin der Tropenwaldstiftung OroVerde. Gemeinsam mit dem Global Nature Fund hat sie eine Studie verfasst, die sich mit Lösungsansätzen und Herausforderungen in der Praxis von privaten Fonds und Wiederaufforstungsmaßnahmen von Kleinbauern in Kenia und Peru auseinandersetzt. Im Anschluss an die beiden Vorträge diskutierten die Referenten Hillbrand und Matheka mit Christian Großheim, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Experte zum Waldwiederaufbau global, und Dr. Pedro Morazan, Südwind Institut, über das Zusammenspiel von Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit. Die Diskussionsteilnehmer standen im Anschluss auch den zahlreichen Publikumsfragen Rede und Antwort.
Über die teinehmenden Organsiationen
Oikocredit vergibt seit über 40 Jahren Darlehen und Kapitalbeteiligungen an Partnerorganisationen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das Kapital stellen die Mitglieder der Genossenschaft: in Förderkreisen organisierte Privatpersonen, Institutionen wie Kirchen, Partnerorganisationen und andere.
Der Global Nature Fund (GNF) ist eine internationale Stiftung für Umwelt und Natur. Die Stiftung ist staatlich unabhängig und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.
Seit 30 Jahren setzt sich OroVerde für den Erhalt der tropischen Regenwälder ein. Dabei gehen Naturschutz und Entwicklungszusammenarbeit Hand in Hand, denn nur mit den Menschen vor Ort kann der Schutz der Regenwälder langfristig funktionieren. Zugleich geht OroVerde Verbraucherthemen an, also den Einfluss der Konsumenten hier auf die Umwelt- und Lebensbedingungen in Regenwald-Regionen.
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