Forscher warnen, dass wir mit der nicht nachhaltigen Weise, mit der zurzeit Holz aus tropischen Wäldern produziert wird, schon bald den sogenannten ‚Peak-Punkt‘ - den Höhepunkt der möglichen Produktion - erreicht haben könnten. Nach dieser Schwelle wären nicht mehr genug Bäume verfügbar, um der wachsenden Nachfrage nach Holz gerecht zu werden. Diese Verknappung führt unter anderem zu einem verstärkten Abholzen von Naturwäldern und einem vermehrten illegalen Holzeinschlag.
Laut einer neuen Studie ist der Zyklus von 30-40 Jahren, mit dem Bäume in den Tropen normalerweise eingeschlagen werden, viel zu kurz. Die Bäume könnten in dieser kurzen Zeit nicht zu dem Volumen nachwachsen, welches von kommerzieller Seite verlangt wird.
Als Beispiel dafür, wie schnell der ‚Peak-Punkt‘ der Holzproduktion erreicht werden kann, untersuchten die Forscher die Holzindustrie auf den Salomon-Inseln. Dort kam es nach einem ersten starken Anstieg der Produktion und des Abholzens zu einem Höhepunkt, dem sogenannten ‚Peak‘, gefolgt von einer Abnahme. Dieser Verlauf kann seit einiger Zeit schon bei der weltweiten Erdölförderung beobachtet werden. Die Vorräte an Holz in den Wäldern der Salomonen seien demnach viel früher erschöpft als zuvor angenommen. Die Rate, mit der Holz entnommen wurde, hat die Kapazität der nachwachsenden Bäume den Holzvorrat wieder aufzufüllen bei weitem überschritten.
Eine Folge dieses Trends ist zum Beispiel, dass das fehlende Holz aus Primärwäldern genommen wird und damit große Schäden in diesen wertvollen Ökosystemen verursacht werden, denn der Bedarf an Holz sinkt keineswegs. Illegaler Holzeinschlag ist oft die Folge. Eine Studie der Weltbank und Interpool schätzt, dass weltweit pro Jahr eine Waldfläche mit der Größe von Österreich auf Grund dieses illegalen Abholzens verloren geht. So sollen als Folge zwischen 20% und 50% des Holzes im weltweiten Handel aus illegalen Quellen stammen.
Als Konsument hat man kaum eine Möglichkeit festzustellen, ob das gekaufte Holz aus solchen illegalen Abholzungen stammt. Neue EU-weite Regelungen, die verhindern sollen, dass Holz und Holzprodukte aus illegalen Quellen in Europa in die Märkte kommen, werden erst ab März 2013 in Kraft treten. Deshalb ist es umso wichtiger beim Kauf auf Kennzeichnungen wie das FSC Siegel zu achten, die bescheinigen, dass das verwendete Holz nicht aus illegalem Holzeinschlag kommt.
Um die Naturwälder vor der Abholzung zu schützen ist es außerdem wichtig, den allgemeinen Holzverbrauch zu senken. Das kann zum Beispiel mit einer hohen Rate an Recycling erreicht werden. Das Kaufen von Recycling Papier ist dabei ein guter Beitrag.
