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Die ersten Verwandten der Tapire haben unseren Planeten bereits vor sage und schreibe 50 Millionen Jahren bewohnt! Damit gehören sie zu den eher älteren Säugetier-Familien. Damals haben sie sogar auch in Deutschland gelebt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie sich in dieser Zeit kaum verändert haben. 

Steckbrief

Tapire (Gattung Tapirus)

Klasse: Säugetiere

Ordnung: Unpaarhufer (Perissodactyla)

Verbreitung: Tropische Wälder und Sümpfe in Mittel- und Südamerika, sowie in Südostasien.

Nahrung: Blätter, Wasserpflanzen, Knospen und Früchte.

Besonderes: Tapire sind neben den Elefanten die einzigen lebenden Tiere mit einem richtigen Rüssel. Du kannst ihn dir als eine Art verlängerte Oberlippe und Nase vorstellen. Genauso wie Elefanten können sie mit ihrem Nasenwerkzeug Äste und Früchte greifen und in ihr Maul stecken. Des Weiteren dient er ihnen auch als Schnorchel, sollten sie ins kühle Nass abtauchen. 

Einzigartiges Aussehen

Tapire sehen aus wie ein Wildschwein mit Rüssel. Aber im Gegensatz zu den Schweinen, die zwei Zehen haben, besitzen Tapire drei Zehen. Sie sind Unpaarhufer, genau wie ihre nächsten Verwandten, die Pferde und die Nashörner. Alle drei Tiergruppen haben eine ungerade (nicht als Paar angeordnete) Anzahl an funktionsfähigen Zehen. Zusätzlich besitzen Tapire an den Vorderbeinen noch einen zurückgebildeten 4. Zeh, der aber keine Funktion hat. 
Heute leben noch vier Arten von Tapiren auf unserer Erde. In Mittelamerika der Mittelamerikanische Tapir und in Südamerika der Berg- und der Flachlandtapir. Der Flachlandtapir gehört zu den größten Säugetieren Südamerikas! In Südostasien gibt es außerdem den Schabrackentapir.
Tapire sind Einzelgänger und kommen sich nur zur Paarungszeit näher. Die meisten Tapire sind scheue Waldbewohner. Wenn sie gestört werden, flüchten sie häufig in den dichten Wald oder verschwinden im Wasser. Dann schaut nur noch der Rüssel zum Atmen heraus, wie der Schnorchel von Tauchern. Tapire fühlen sich im Wasser zu Hause und gehen gerne mal planschen, um sich abzukühlen. Sie sind exzellente Schwimmer und fressen sogar Unterwasserpflanzen. Da sie das Wasser so lieben, findet man sie vor allem in tropischen Wäldern in Wassernähe.

Die Gärtner des Regenwaldes

Tapire fressen jeden Morgen und Abend. In dieser Zeit folgen Sie tunnelähnlichen Trampelpfaden und legen dabei große Entfernungen zurück. Sie fressen Früchte an einem Ort, schlucken die Samen, wandern lange Strecken und lassen unterwegs den ein oder anderen Haufen fallen und verbreiten somit viele unverdaute Samen. Und weil sie ganz schön hungrig sind und enorme Mengen an Früchten fressen, verteilen Tapire auch enorme Mengen an Samen. Damit sorgen sie dafür, dass viele neue Pflanzen an neuen Orten wachsen können und leisten somit selber einen eigenen Beitrag zum Regenwaldschutz!  Ohne Sie würden die Tropenwälder ganz anders aussehen!
 

Der Schabrackentapir

Der Schabrackentapir ist die einzige noch lebende Tapirart, die außerhalb von Amerika vorkommt. Der Schabrackentapir lebt in den tropischen Wäldern von Thailand über Malaysia bis hin zur indonesischen Insel Sumatra. Mit einer Schulterhöhe von über einem Meter, einer Länge von 2,5 Metern und einem Gewicht von über 350 kg ist der Schabrackentapir die größte heute lebende Tapirart. Besonders macht den Schabrackentapir seine auffälligere Färbung. Während die amerikanischen Tapire eher ein unauffälliges braunes oder schwarzes Fell haben, ist das Schabrackentapirfell schwarz mit einem großen weißen Fleck auf dem Rücken. Diese auffällige Fellzeichnung gibt den Tieren auch ihren Namen. Im Türkischen bedeutet Schabracke nämlich „Satteldecke“. 

Tapir-Babys

Baby Tapire sehen alle gleich aus und haben ein dunkelbraunes Fell mit weiß-gelblichen Streifen und Punkten. Ihr Aussehen erinnert stark an das von Frischlingen der bei uns heimischen Wildschweine. Es wird angenommen, dass sie mit dieser besonderen Färbung einfacher vor Räubern wie Puma, Jaguar und Tiger verstecken können. Sie werden nach einer 13-monatigen Schwangerschaft als Einzelkind geboren und bleiben für maximal 24 Monaten bei ihrer Mutter. Danach geht auch für sie der Ernst des Lebens los!

 

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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Telefon: 0228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de

Fotohinweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen: Schabrakentapir mit Baby), Konrad Wothe (Tapir im Gras, Tapir im Wasser, Tapirbaby, Tapir am Flussufer), Elke Mannigel (Schabrackentapir)

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