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Hast du schon einmal etwas von den "Weißen Ameisen" gehört? So werden Termiten auch genannt. Dieser Name ist aber eigentlich nicht richtig, denn die kleinen hellen Insekten sind viel näher mit Küchenschaben verwandt. Hier erfährst du mehr über die flinken Krabbeltiere, die eine besonders wichtige Rolle im Ökosystem des Regenwaldes spielen.

 

Steckbrief

Termiten (Isoptera)

Klasse: Insekten

Ordnung: Termiten

Verbreitung: in allen warmen Regionen der Erde, insbesondere in den Tropen

Nahrung: Holz, Blätter, Humus, Gras, Pilze

Besonderes: Termiten fressen gerne Zellulose. Das ist ein sehr harter Stoff, der in Papier und auch in Holz vorkommt. Diese Vorliebe macht die kleinen Insekten zu ungebetenen Gästen bei Hausbesitzern.

Eine Termite kommt selten allein

Termiten gehören zu den sozialen Insekten. Das heißt, sie bilden einen Staat und betreiben Arbeitsteilung. Zu den sozialen Insekten zählen zum Beispiel auch Bienen, Wespen und Ameisen.

Im Termitenvolk gibt es Arbeiter, Soldaten und ein Königspaar. Die Arbeiter sammeln Nahrung für alle, während die Soldaten das Volk gegen Feinde verteidigen. Königin und König sind dazu da, Nachkommen zu zeugen. So hat jede einzelne Termite ihre spezielle Aufgabe im Sinne der Gemeinschaft.

Exzellente Baumeister im Insektenreich

Ein Termitenvolk lebt gemeinsam in einem Nest. Dieses Nest legen die Insekten selbst an. Manche Arten bauen es im Inneren eines Baumes, andere unter der Erde, und wieder andere bauen einen großen Hügel. Dazu zerkauen sie organisches Material, zum Beispiel Erde und Holz, und kleben es mit ihrem Speichel aneinander. So kann der Hügel sehr fest und stabil werden. In Brasilien gibt es sogar Termitenhügel, die mehrere Meter hoch und schon über 1000 Jahre alt sind.

Im Inneren des Hügels legen die Termiten viele verzweigte Gänge und Luftschächte an. So entsteht ein sehr cleveres Belüftungssystem. Zirkulierende Luft bringt frischen Sauerstoff in den Hügel und die Temperaturen im Inneren bleiben immer sehr gleichmäßig. Das System ist so ausgeklügelt, dass Architekten versuchen, es für große Häuser nachzuahmen. In dem afrikanischen Land Simbabwe gibt es zum Beispiel ein großes Bürogebäude, das so gebaut wurde.

Termiten als Klimaschützer

Termiten können aber noch mehr. Ihre Fähigkeit, organisches Material abzubauen, macht sie sehr wichtig für ein funktionierendes Ökosystems. Im Regenwald der asiatischen Insel Borneo fanden Forscher heraus, dass die Arbeit der emsigen Insekten hilft, den Waldboden feucht zu halten.

In Zeiten der Dürre kommen sogar noch mehr Termiten im Wald vor. Im feuchten Boden überleben dann mehr junge Pflanzensetzlinge die Dürre. So bekämpfen Termiten die Folgen des Klimawandels im Regenwald. Davon profitieren nicht nur sie selbst und der Wald, sondern letztlich natürlich auch wir Menschen.

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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Telefon: 0228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen), Pixabay (Termiten), Pxhere (Termitenhügel)

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