Der Axolotl ist ein wahrer Überlebenskünstler, denn er ist in der Lage sich selbst zu heilen! Wenn er im Kampf ein Beinchen verliert, wächst es innerhalb weniger Wochen wieder nach. Eine beeindruckende Fähigkeit.
Steckbrief
Lat.: Ambystoma mexicanum
Klasse: Schwanzlurch
Ordnung: Querzahnmolch
Verbreitung: Nähe Mexiko-Stadt: vor allem Xochimilco-See und Chalco-See
Nahrung: Alle kleinen wirbellosen Tiere im Wasser, z.B. Larven, teilweise sogar andere Axolotl
Besonderes: Aufgrund seiner besonderen Gene, ist der Axolotl in der Lage komplette Körperteile vollständig und funktionstüchtig nachwachsen zu lassen. Außerdem bleibt er für immer ein Kind und wird nie erwachsen.
Wie niedlich ist der denn?
Der Axolotl sieht einfach süß aus. Kein Wunder, denn er bleibt sein gesamtes Leben im Larvenstadium und wird nie erwachsen. In der Wissenschaft wird das „Neotenie“ genannt. Trotzdem kann er sich fortpflanzen. Beim Axolotl findet, anders wie bei Fröschen, keine Metamorphose statt. Sie bleiben immer in ihrer gleichen Larvenform und verwandeln sich nicht. Dazu fehlen ihnen die nötigen Hormone. Der Axolotl bleibt also ewig ein Kind, obwohl er bis zu 25 Jahre alt werden kann.
So lebt der Axolotl
Dem Axolotl geht es besonders gut, wenn er in kühlem, sauerstoffreichem Süßwasser lebt. In der freien Natur findet man ihn nur in Mexiko in wenigen Seen in der Nähe von Mexico-Stadt. Axolotl existieren bereits seit 350 Millionen Jahren, damals lebten sogar noch die Dinosaurier. Seit einiger Zeit, sind sie jedoch vom Aussterben bedroht. Mittlerweile leben viel mehr Axolotl in Laboren und Aquarien als in der freien Natur. 2013 konnte bei einer vier Monate andauernden Suche kein einziger Axolotl gefunden werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass keine mehr vorhanden sind. Sie sind nur sehr schwierig zu finden und deshalb gibt es leider keine genauen Zahlen.
Gefahren für den Axolotl
Die Gründe für den Rückgang der frei lebenden Axolotl sind vielfältig, die größte Gefahr ist jedoch der Mensch. Die Seen, in denen sie leben, haben sich durch die Ausbreitung von Mexiko-Stadt sehr verändert. Heute sind sie sehr viel kleiner und durch die starke Nutzung verschmutzt. Auch neue Fischarten fressen die Eier und die Jungtiere der Axolotl. Beispielweise der asiatische Karpfen oder der afrikanische Buntbarsch. Kaum zu glauben, aber wahr, der Axolotl ist sogar sein eigener Fressfeind. Die Tiere sind Kannibalen und fressen eigene Artgenossen. Teilweise werden Axolotl in Mexiko auch von Menschen gegessen.
Der Axolotl - Ein Superstar in Mexiko
Dabei hat der Axolotl auch einen hohen Wert für die mexikanischen Menschen. Das Wort Axolotl leitet sich aus der aztekischen Sprache „Nahuatl“ ab. Es ist zusammengesetzt aus „atl“ (Wasser) und „Xolotl“ (der Name eines Aztekengottes). Zusammen bedeutet es „Wassermonster“. Für die Azteken, also die Vorfahren der heutigen mexikanischen Bevölkerung, war der Axolotl heilig, da er sie an ihren Todesgott Xolotl erinnerte. Sie dachten ihr Gott versteckte sich so lange im Wasser, dass er zu einem Axolotl wurde. Seit 2021 gibt es den Axolotl auch auf einem mexikanischen Geldschein.
OroVerde hat in einem der natürlichen Habitate des Axolotls, dem Xochimilcho-See, ein Projekt mit dem Namen „WasserWald“. Das Projekt soll helfen, dass es der Region und damit auch den Axolotls wieder besser gehen soll. Falls dich das Thema näher interessiert, schau gerne auf unserer Seite zum Projekt WasserWald nach.
Die Superkraft des Axolotls
1863 brachte der berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt die ersten Axolotl als Kuriosität nach Europa. Seither werden sie für wissenschaftliche Zwecke untersucht. Wenn sie verletzte werden, können ihre Körperteile, Organe, sogar das Gehirn und die Wirbelsäule ohne Narbenbildung und vollständig innerhalb weniger Wochen wieder neu wachsen. Das ist eine wahre Superkraft! Genau deswegen sind die Axolotl so interessant für die Wissenschaft. Der Axolotl hat zehn Mal mehr Erbgut als der Mensch! Er besitzt das größte Genom, also die Gesamtheit an vererbbaren Informationen, von allen untersuchten Lebewesen. Ziel der Forschung ist es diese Fähigkeit auf den Menschen zu übertragen. So könnte man Menschen mit amputierten Gliedmaßen helfen.
Der Axolotl als Haustier
Die Tiere sind heutzutage gängige Haustiere, die in Aquarien gehalten werden, da sie vermeintlich pflegeleicht sind und relativ alt werden. Aufgrund ihres süßen Aussehens sind sie sehr beliebte Aquariumsbewohner. Leider haben die Tiere meist nur sehr wenig Platz, der ihnen nicht gerecht wird. Auch die Nähe zum Menschen löst in ihnen Stress und Angst aus.
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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
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Fotonachweise: Özi's Comix Studio (Titelbild: gezeichneter Axolotl), ©RaphaelBrasileiro via pexels (lila Axolotl im Aquarium), OroVerde - I. Naendrup (Kanalsystem des Xochimilco), OroVerde - J. Ohnesorge (Axolotl Karikatur am Xochimilcosee), ©ArtemLysenko via pexels (weißer Axolotl)