Let´s dance! Paradiesvögel sind wahre Meister des Tanzes. Besonders die Männchen – und das alles um die Weibchen zu beeindrucken. Dafür plustert er seine bunten Brustfedern auf, wackelt mit dem Hinterteil, wippt mit den Schwanzfedern und hüpft aufgeregt vor dem Weibchen auf und ab.
Steckbrief
Paradiesvögel (Paradisaeidae)
Klasse: Vögel (Aves)
Verbreitung: Neuguinea sowie umliegenden Inselgruppen und im Norden Australiens
Nahrung: Früchte und Insekten
Besonderes: Die Paradiesvogel-Männchen paaren sich meist mit mehreren Weibchen. Das nennt man polygyn. poly- bedeutet dabei "viel" und -gyn "Frauen"
Die Paradiesvogelmännchen: Stürmische Tänzer - schlechte Väter
Im Gegensatz zu den bunten und schimmernden Männchen, sehen die Weibchen mit ihrem braunen Gefieder doch recht unscheinbar aus. Dass sich die beiden Geschlechter einer Art so ausgeprägt im Aussehen unterscheiden, kommt bei den Paradiesvögeln häufig vor. Die schillernd-bunte Pracht des Männchens lohnt offensichtlich nur, wenn es gleich mehrere Weibchen damit beeindrucken kann - nur die wenigsten Paradiesvogelarten leben monogam in einer Zweierbeziehung. Nach der Paarung baut das Weibchen alleine ein Nest, brütet darin ein bis zwei Küken aus und zieht diese groß. Das Männchen dagegen widmet sich weiter mit seinen stürmischen Tänzen der Damenwelt.
Die Zukunft der Paradiesvögel ist nicht gesichert
Obwohl die meisten der 43 Arten nicht konkret bedroht sind, werden sie immer weniger. Die Gründe hierfür sind genauso vielfältig wie die Farben der Paradiesvögel: Manche Arten werden gejagt und gefangen, um sie als Haustiere zu halten oder aus ihren Federn Schmuck herzustellen. Bei anderen Arten wird der Lebensraum Regenwald zerstört, um zum Beispiel Bergbauminen anzulegen. Auch der Klimawandel macht manchen zu schaffen. Möchte man die farbenprächtigen Vögel schützen, muss also auch die ganze Bandbreite der Schutzmaßnahmen verwendet werden: Alternative Einnahmequellen für die lokale Bevölkerung, um Jagd und Verkauf unattraktiv zu machen, Klimaschutz, um die Ökosysteme langfristig zu erhalten und Regenwaldschutz, damit sie weiter in ihrem angestammten Lebensraum spektakuläre Tänze aufführen können.
Schon gewusst?
- Nur einige Arten der Familie der Trompeterparadieskrähen verweigern den Tanz und leben monogam als Paar. Dies ist auf die hauptsächliche Ernährung der Vögel zurückzuführen, die aus Feigen besteht. Um die Jungtiere ausreichend mit der nährstoffarmen Kost zu ernähren, bedarf es dabei eben beider Elternteile.
- Beim Nacktkopf-Paradiesvogel reinigen die Männchen sorgfältig den Boden ihres ca. einen Meter im Durchmesser großen Balzplatzes von Blättern und anderen störenden Pflanzen.
- Die schönen Paradiesvögel werden vergleichsweise alt: So erreichte zum Beispiel ein handaufgezogener Raggi-Paradiesvogel in einem Naturreservat mindestens das stattliche Alter von 33 Jahren. Nach einigen Jahren entwickeln sie erst das vollständige Gefieder, mit dem sie die Weibchen beeindrucken können.
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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
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Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen), Konrad Wothe (Fotos)