Auch wenn es leider keine Drachen gibt, so sind Komodowarane echt nah dran - deshalb werden sie auch Komododrachen genannt. Sie sind die größten lebenden Echsen und leben seit Millionen von Jahren auf den Inseln Indonesiens.
Steckbrief
Komodowaran (Varanus komodoensis)
Klasse: Reptilien
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Verbreitung: Komodo und weitere indonesische Inseln
Nahrung: Insekten, Nagetiere, andere Echsen, Wildschweine, Hirsche und sogar Wasserbüffel
Besonderes: Komodowarane sind die größten und schwersten Echsen der Welt. Sie können bis zu 3 Meter lang werden und ein Gewicht von 80 Kilogramm auf die Waage bringen.
Der Komodowaran ist eine der giftigsten Echsen der Welt
Komodowarane stehen in ihrem Lebensraum unangefochten an der Spitze der Nahrungskette, nicht wegen ihrer Größe, sondern wegen ihrer giftigen Waffen. Der eigentliche Biss ist im Vergleich zu anderen Raubtieren schwach, doch Komodowarane verfügen über Giftdrüsen, um ihre Beute zu schwächen und anschließend zu erlegen. Sollte das Gift nicht ausreichen, hat der Komodowaran noch ein Ass im Ärmel. Eine Vielzahl verschiedener Mikroben leben im Speichel des Tieres, die letzten Endes zu einer Blutvergiftung führen und somit ihren Opfern den Rest geben. Sie selber sind durch ihre Bluteigenschaften immun gegen diese Bakterien.
Harte Schale
Ausgewachsene Komodowarane müssen sich in freier Wildbahn nur vor ihren eigenen Artgenossen fürchten und verfügen im Falle einer Konfrontation über einen dicken Knochenpanzer unter ihrer Haut. Dieser Panzer besteht aus tausenden winzigen Knochen und schützt den Körper des Warans so effektiv wie ein Kettenhemd. Da dieser Schutzmechanismus bei Jungtieren noch nicht entwickelt ist, flüchten diese auf Bäume, um sich vor den Älteren zu schützen. Zusätzlich wälzen sich junge Komodowarane oft im Kot oder in den Gedärmen ihrer erlegten Beutetiere, denn der Gestank schreckt ältere Artgenossen ab!
Kein Männchen, kein Problem
Hinsichtlich des Nachwuchses benötigen Komodowaranweibchen keine Männchen. Ist kein paarungswilliges Männchen auffindbar, befruchtet sich das Weibchen selbst. Möglich ist das, weil die Weibchen sowohl über X- als auch Y-Chromosomen verfügen. Diesen Prozess bezeichnet man als Parthenogenese. Diese Art der Fortpflanzung ist in der Tierwelt relativ selten: Nur etwa 70 Spezies, die dazu in der Lage sind, sind weltweit sind bekannt. Die Weibchen legen meist um die 20 Eier und verstecken diese gut in einer Erdhöhle. Nach dem Schlüpfen fliehen die nur etwa 40 Zentimeter langen Warankinder in die Baumwipfel, wo sie die ersten Lebensjahre in Sicherheit vor Fressfeinden verbringen.
Größter Feind der Komodowarane: der Mensch
Trotz ihrer bemerkenswerten und tödlichen Eigenschaften, sind Komodowarane gegenüber Menschen sehr schreckhaft und greift nur an, wenn sie sich bedroht fühlen. Durch Brandrodung und Jagd wurden die Bestände dezimiert, sodass der Komodowaran zu den bedrohten Tierarten zählt. Die Komodowarane sind Touristenmagneten, das hat für die Tiere und ihren Schutz Vor- und Nachteile: einerseits führen Touristen zu unsachgemäßen Fütterungen der Tiere und sie werden auch gestört, andererseits bringt wirtschaftliche Erschließung der Region auch Chancen: die Menschen, die dort leben haben durch den Tourismus Einkünfte und so ein größeres Interesse die Komodowarane und ihren Lebensraum zu schützen. In den letzten Jahren hat die Regierung Indonesiens immer wieder Versuche unternommen, die Touristenströme zu lenken und nachhaltiger zu gestalten.
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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Tel.: +49 228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de
Fotohinweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen), Shannon Benson (Waran Nahaufnahme), Andy Rogan (Waran im Flussbett), Bernard Dupont (Waran mit herausgestreckter Zunge, Warane), Ceres Wan Kam (Warannahaufnahme vor dunklen Hintergrund)