Ob Getränkedose, Joghurtdeckel, Verpackungen, Einweggrills oder Alufolie - Aluminium ist in vielen unserer Alltagsprodukte enthalten! Als Zusatzstoff steckt es sogar in zahlreichen Kosmetikartikeln. Deutschland gehört weltweit zu den Spitzenreitern im Import von mineralischen Rohstoffen - 2014 war es auf Platz 4 der Importeure von Aluminium sowie Blei, Eisen, Kupfer, Nickel, Zinn, Silber und Gold. Doch woher kommen diese Rohstoffe eigentlich?
Stammt Alufolie tatsächlich aus dem Regenwald?
Das leichte, biegsame und hitzebeständige Metall Aluminium macht unser tägliches Leben so schön einfach: Schnell das Butterbrot in die Alufolie gepackt, eben mal eine Dose Cola am Kiosk gekauft und wenn die Zeit knapp ist, dann greifen wir gerne mal auf den Einweggrill von der Tankstelle zurück. Dabei ist vielen nicht bewusst, dass die Herstellung von Aluminium sehr schädlich für unsere Umwelt ist und große Flächen tropischer Regenwälder für seinen Abbau zerstört werden.
Denn Aluminium kommt so, wie wir es kennen, nicht in der Natur vor. Ausgangsmaterial für den Stoff ist das Erz Bauxit, welches natürlich im Erdboden vorkommt und durch eine aufwendige Abtragung der oberen Erdschichten gewonnen wird. Die Hauptförderländer für Bauxit sind 1. Australien, 2. China, 3. Brasilien und auf Platz 4 Indien. Um an einen Teil der Bauxitvorkommen zu gelangen, werden Regenwaldgebiete großflächig abgeholzt und die Erdoberfläche in riesigen Tagebau-Gruben abgebaut. Der Lebensraum tausender Tier- und Pflanzenarten geht so verloren.
Neben der Zerstörung der artenreichen tropischen Regenwälder hat die Herstellung von Aluminium aber weitere negative Folgen. Bei der Weiterverarbeitung des Bauxits zu Aluminium entstehen große Mengen an giftigem Rotschlamm. Dieses Abfallprodukt aus gesundheitsschädlichen Chemikalien kann nicht weiterverarbeitet werden und landet oft illegal in Flüssen oder Seen. Außerdem benötigt das Herstellungsverfahren von Aluminium extrem viel Energie. Der Errichtung von Kraftwerken für die Energiegewinnung müssen meist weitere Regenwaldgebiete weichen.
Weniger ist besser! So hilfst du bei der Rettung der Regenwälder:
Regenwaldschutz fängt schon mit der richtigen Mülltrennung an. Landet Aluminium in der gelben Tonne oder im gelben Sack, kann es ganz einfach und mit vergleichsweise geringem Energieaufwand recycelt werden. Wird mehr Aluminium recycelt, kann dies die Neugewinnung von Aluminium in den Regenwaldgebieten reduzieren.
Leider wird momentan nur ein kleiner Teil aller Aluminiumprodukte recycelt. Grund ist neben der falschen Mülltrennung auch die Verarbeitung von Aluminium in Verpackungsmaterialien. Diese bestehen meist nicht ausschließlich aus Aluminium, sondern setzten sich aus unterschiedlichen Materialien zusammen. Beispielsweise ist bei Getränkekartons nur die Innenseite mit Aluminium beschichtet. Bei solchen Verpackungen ist die Trennung der Materialien und das Recycling sehr aufwendig und teuer.
Mit einfachen Tricks kannst du Aluminium im Alltag umgehen und Regenwald retten:
Anstatt Alufolie zu verwenden, transportiere dein Pausenbrot lieber in einer Papiertüte oder noch besser, verwende eine Brotdose, die du immer wieder verwenden kann.
Übrig gebliebenes Mittagessen kannst du ganz einfach mit einem umgedrehten Teller oder einer Schüssel abdecken und auch darin aufwärmen.
Aluminium und Plastik im Supermarkt kannst du umgehen, indem du Joghurt und Co. im Glas kaufst. Ein Vorteil: die Gläser können hinterher auch noch zur Aufbewahrung von Süßigkeiten, Müsli, Mehl oder als Teelichter verwendet werden oder im Laden wieder abgegeben werden.
Anstelle von Einweggrills und Aluschalen benutze lieber einen Edelstahlgrill. Kleine handliche Modelle gibt es schon für wenig Geld, so bist du den gesamten Sommer bestens vorbereitet.
Du brauchst noch weitere Infos oder Hilfe?
Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Telefon: 0228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de
Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen, Getränkedosen), OroVerde (Alufolie und Verpackungen), Norsk Hydro ASA / Visual Hunt (Aluminiumfabrik CC BY-NC-SA)