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Seinen Ruf als gefährlichster Vogel der Welt wird er so schnell wohl nicht mehr los - dabei ist der große flugunfähige Vogel eigentlich ein sehr schüchterner Zeitgenosse. In seinen Lebensräumen, den Wäldern Neuguineas und Nordaustraliens, bekommt man ihn nur selten zu Gesicht. Er ist sogar so scheu, dass sich wie bei vielen Tieren des Regenwaldes nur nach und nach die Geheimnisse um seine Gattung lüften.

Steckbrief

Kasuar (Casuarius)

Klasse: Vögel (Aves)

Ordnung: Ordnung (Casuariiformes)

Verbreitung: Tropische Regenwälder Nordaustraliens und Neuguineas

Nahrung: Früchte, Sämereien, Blätter und bodenlebende Kleintiere

Besonderes: Das helmartige Horngewebe auf seinem Kopf, die leuchtenden Farben an Kopf und Hals und das struppige Gefieder machen den Kasuar zu einem beeindruckenden Tier. Auch wenn er mit seinen kleinen Stummelflügeln nicht fliegen kann, ist er auf dem Waldboden umso flinker unterwegs. Mit seinen kräftigen Beinen und Zehen rast er mit bis zu 50 km/h durch das Unterholz.

Der Kasuar als Samenverbreiter

Die fruchttragenden Bäume der Regenwälder sind ihm dankbar - denn da der Kasuar fleißig ihre herabgefallenen Früchte verspeist und ihre Samen an anderer Stelle im Wald wieder ausscheidet, können sich die Bäume prächtig in den Wäldern ausbreiten. Gerade da viele große Samen nicht von den kleineren Tieren gefressen werden, tragen Kasuare einen wichtigen Teil zur Verbreitung bestimmter Baumarten bei. Gleichzeitig brauchen die Kasuare diese Leckerbissen das ganze Jahr hindurch, weshalb sie auf große Regenwaldgebiete mit reichlich Früchten angewiesen sind. Dies trifft auf alle der drei Kasuararten zu, wobei diese sich nur selten über den Weg laufen. Sie ziehen in der Regel verschiedene Höhenlagen als Lebensraum vor. Der Einlappenkasuar bevorzugt das Bewohnen der Tieflandwälder, während der Helmkasuar sich vor allem in den mittleren Höhen und der Bennettkasuar sich meist in den Bergregenwäldern findet. Wenn die anderen Arten in größerer Entfernung leben, kommt es vor, dass die einzelnen Arten ihre Lebensräume ausweiten. Da kommt man schnell durcheinander. 
Zum Glück haben die Kasuararten auch eindeutige äußerliche Unterscheidungsmerkmale: Neben ihren Lieblingslebensräumen gibt die Anzahl der auffälligen Hautlappen am Hals auch Aufschluss darüber, um welche Kasuarart es sich handelt. Wie der Name schon verrät, trägt der Einlappenkasuar einen Hautlappen am Hals. Der Helmkasuar hat sogar zwei dieser Hautlappen. Nur der Bennettkasuar geht ohne so ein dekoratives Lätzchen leider leer aus. Mit einer Größe von bis zu 1,80 m bei 60 kg Gewicht stellt der Helmkasuar, die größte der drei Kasuararten dar.
 

Tolle Papas

Eine ungewöhnliche Rollenverteilung zeigt sich bei den Kasuaren, wenn es um den Nachwuchs geht. Eigentlich leben Kasuare einzelgängerisch, doch für die Paarungszeit statten die Weibchen den Männchen für ein paar Wochen einen Besuch in deren Revier ab. Nachdem sie ihre meist 3 - 5 Eier in das vom Männchen bereitete Nest gelegt haben, ziehen die Weibchen auf der Suche nach einem neuen Partner weiter. In der Trockenzeit von Juni bis Oktober kommen die Weibchen so auf zwei bis drei gefüllte Nester. 

Das Männchen trifft also nicht nur alle Vorbereitungen und richtet das Nest her, sondern kümmert sich auch um das Brüten und die Aufzucht der Junge. Nachdem der Vater bis zu zwei Monate brütend auf den Eiern verbracht hat, begleiten die geschlüpften Junge ihn noch etwa weitere neun Monate. In dieser Zeit verteidigt er sie mit vollem Einsatz. 
 

Die gefährlichsten Vögel der Welt?

Beeindruckende Artikel mit Überschriften wie „Todesfälle durch den gefährlichsten Vogel der Welt“ und „Der moderne Velociraptor“ vergleichen die Kasuare mit gefährlichen, angriffslustigen Dinosauriern und berichten von tödlichen Begegnungen mit den Kasuaren. Ihre bis zu 10 cm langen Innenzehen sehen mit ihrer dolchartigen Form nicht nur gefährlich aus, sondern sind auch scharf und werden von den Vögeln im Kampf als tödliche Waffe eingesetzt. Da wird einem ganz schön bange! Dabei sind Kasuare eigentlich scheue Zeitgenossen, die sich im tiefen Wald verstecken und den Menschen meiden. Ihre stetig schrumpfenden Lebensräume sorgen jedoch dafür, dass man sie immer häufiger zu Gesicht bekommt. Wie so viele Wildtiere mögen sie es gar nicht gern, wenn man ihren Eiern oder ihren Jungen zu nahe kommt. Aber falls du dich mal in dieser Ecke im Regelwald verläufst und aufmerksam bleibst, braucht du dir keine Sorgen zu machen … der Kasuar kündigt durch Drohgebärden an, wenn er vorhat einen Angriff zu starten. 

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Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen), Chatallot (Porträt Helmkasuar), Summerdrought CC BY-SA via Wikimedia (Laufender Helmkasuar), OroVerde - E. Mannigel (Im Fokus des Helmkasuar).

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