Probiere doch mal, ganz schnell hintereinander zu blinzeln. Was denkst du, wie oft du es in einer Sekunde schaffst? Zwei- bis dreimal bestimmt. Ziemlich schnell, oder? Von wegen – für einen Kolibri ist das gar nichts. Denn Kolibris können in einer Sekunde bis zu 100 mal mit ihren Flügeln schlagen. Das macht sie zu sagenhaften Akrobaten der Lüfte – und gleichzeitig mit zu den schnellsten Vögeln im Tierreich.
Steckbrief
Kolibris
Klasse: Vögel
Ordnung: Seglerartge (Apodiformes)
Verbreitung: Ausschließlich in Nord- und Südamerika
Nahrung: hauptsächlich Blütennektar, teilweise auch Insekten
Besonderes: Kolibris sind sehr kleine Vögel – viele Arten sind nicht größer als ein Daumen. Die Bienenelfe aus Kuba ist sogar der kleinste Vogel der Welt. Sie wiegt gerade einmal so viel wie eine Mandel.
Edelsteine im tropischen Märchenwald
Im Licht der Sonne schillert das Federkleid der Kolibris geheimnisvoll bunt – mal rot, mal grün – je nachdem, wie die Strahlen darauf fallen. Kolibris werden auch als „fliegende Edelsteine“ bezeichnet. Das funkelnde Farbenspiel kommt durch die spezielle Struktur ihrer Federn zustande. Durch Lufteinschlüsse sind die Federn unterschiedlich dick und brechen das Sonnenlicht daher auf verschiedene Weise.
Das außergewöhnliche Aussehen der Kolibris regte schon früh die Fantasie der Forscher an. Seit Zeiten der ersten wissenschaftlichen Beschreibungen tragen Kolibriarten märchenhafte Zusätze im Namen wie Fee, Elfe oder Nymphe. Das macht die kleinen Vögel fast ein wenig magisch, oder?
Die Flugkunst des Kolibris
Wusstest du schon, dass Kolibris eine einzigartige Art haben zu fliegen?! Sie können sich im Flug rückwärts und seitwärts bewegen, auf der Stelle schweben und sogar kopfüber fliegen! Diese Wendigkeit kommt durch eine spezielle Flugtechnik zustande: Der Kolibri schlägt mit seinen Flügeln sozusagen eine Acht, statt sie wie andere Vögel auf- und abzuschwingen. Der Auftrieb ist dadurch in jede Richtung steuerbar – ähnlich wie bei einem Hubschrauber. Diese Flugtechnik ist unter anderem auch einer der Gründe für die halsbrecherische Geschwindigkeit des Kolibris. Wenn ein Männchen ein Weibchen beeindrucken will, legt er so einen rasanten Sturzflug hin, dass er mit dem bloßen Auge fast nicht mehr zu erkennen ist.
Leben im Extremen
Trotz ihrer niedlichen Erscheinung führen Kolibris ein Leben im Extremen. Sie schwirren im Regenwald von Blüte zu Blüte - und das, ohne dafür extra zu landen. Wie du dir denken kannst, ist das Fliegen für die Kolibris dadurch auch ziemlich energieaufwendig. Ihr Herz muss während des Fluges bis zu 1200 Mal pro Minute schlagen und sie müssen so viel Nahrung zu sich nehmen, dass sie in etwa das Doppelte ihres eigenen Körpergewichtes essen. Zum Vergleich: ein Schulkind, das 30 Kilogramm wiegt, müsste täglich 60 Kilogramm Traubenzucker essen, um soviel Energie wie ein Kolibri zu haben. Unvorstellbar, oder?
Die Kolibris und die Blüten
Ein Kolibri labt sich am Nektar von Blüten – aber was für einen Vorteil haben eigentlich die Pflanzen davon? In der Natur sind alle Lebewesen auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden und voneinander abhängig, so auch der Kolibri und die Blüten. Wenn der Kolibri mit seinem langen Schnabel den Nektar aus den Blüten saugt, bleibt Blütenstaub (auch Pollen genannt) an ihm haften. Fliegt er dann zur nächsten Blume, überträgt er beim Fressen den Blütenstaub und die Blüte wird befruchtet, was bedeutet, dass die Pflanze Samen bilden und sich vermehren kann. Kolibris sind also nicht nur niedlich, sondern sie haben auch eine wichtige Aufgabe als Bestäuber!
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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
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Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen), K. Wothe (Nahaufnahmen Kolibri), Elke Mannigel (Kolibri Fernaufnahme)