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Neuigkeiten aus unserem Bio-Schokoladen-Projekt im Regenwald von Honduras: Unsere Mitarbeiterin Kerstin Klewer war im Sommer vor Ort, um sich die Fortschritte des Projektes im ca. 375.000 Hektar großen Regenwald-Nationalpark Patuca im Osten von Honduras anzusehen. Sie kam mit tollen Neuigkeiten zurück! Das Projekt entwickelt sich prima und lässt in den nächsten Jahren auf den ersten Bio-Kakao aus den Nationalpark-Randzonen hoffen.

An dem Projekt, das fianziell auch vom Entwicklungsministerium unterstützt wird, nehmen inzwischen 143 Familien in 8 Gemeinden teil, die weit verstreut in den Randzonen des Regenwald-Nationalparks siedeln. Die Menschen im Patuca-Park leben in bitterer Armut und roden mangels Alternativen den Wald, um Weideland für ihr Vieh zu schaffen. Genau hier setzt das Projekt an – Ziel ist es, eine nachhaltige Entwicklung mit alternativen Einnahmequellen zu unterstützen, mit Umweltbildung bereits die Kinder für die einzigartige Natur zu sensibilisieren und die Lebensqualität der Menschen durch brennholzsparende Kochöfen und eine vielseitige Ernährung zu verbessern.

Wachse, wachse kleiner Kakao

Der rein biologische Anbau der Kakaopflanzen ist für die 100 teilnehmenden Kleinbauern eine komplett neue Erfahrung. Viele standen der aufwändigen Arbeit im Feld ganz ohne Hilfe von Pestiziden und Chemikalieneinsätzen skeptisch gegenüber. Inzwischen sind nun viele Familien eifrig dabei und sind erfolgreich auf nachhaltigen Kakaoanbau umgestiegen. Trotz diverser Heuschreckenplagen und heimtückischer Attacken von Blattschneiderameisen.

Kakao meets Regenwald

Vorab bekamen die im Regenwald lebenden Bauern Schulungen, in denen sie lernten, wie der Anbau der Pflanzen, die Verarbeitung des Kakaos und die spätere Vermarktung gut funktionieren. Bei der Anlage und Pflege der Demonstrationsflächen werden die Kleinbauern von Fachpersonal unserer Partnerorganisation Asociación Patuca in Honduras beraten. Bald schon werden die ersten Setzlinge aus den Baumschulen in die Parzellen ausgepflanzt. Bis zum Ende der Projektlaufzeit soll auf 70 Hektar Kakao auf waldschonende, nachhaltige Weise angebaut werden. Das besondere an der Anbaumethode ist, dass neben der Hauptanbaukultur Kakao und Kaffee, auch schattenspendende Bananenstauden, Maniok, Mais und andere Nutzpflanzen sowie Wald und Fruchtbäume auf den Parzellen angepflanzt werden. So kann mit der Zeit ein vielfältiger Waldgarten entstehen und die Natur hat eine Chance, sich auch in den genutzten Flächen zu entfalten. Diese Bewirtschaftungsart nennt man Agroforstsystem.

Öfen, die die Welt bedeuten

Um die Lebenssituation der Familien im Regenwald zu verbessern und zugleich den Bedarf an Brennholz zu minimieren, wurden 100 Familien energieeffiziente Kochherde eingebaut. Diese verbrauchen ca. zwei Drittel weniger Holz als traditionelle Herde und verursachen keinen gesundheitsschädlichen Rauch mehr in der Küche. Die nächsten Schritte sind der Bau von Latrinen und die Durchführung von Hygiene-Schulungen.
Für die Frauen gibt es noch weitere Verbesserungen – 143 Frauen legen ihren eigenen Hausgarten an. Darin angebautes Obst und Gemüse soll den einseitigen Speiseplan der Familien, bestehend aus überwiegend Bohnen und Mais erweitern. Die Frauen konnten hierzu bereits Kochrezepte probieren und haben Gemüsesamen zum Experimentieren erhalten. In den geplanten Workshops können die motivierten Gärtnerinnen ihre Erfahrungen austauschen und erhalten zudem spezielles Knowhow, z.B. über biologische Düngung und Schädlingskontrolle.

Möchten Sie ebenfalls den Menschen aus dem Regenwald helfen, dann schauen Sie doch mal hier rein:

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