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Anlässlich der Bundestagswahl im September hat OroVerde zusammen mit 26 weiteren Naturschutzorganisationen einen Katalog mit naturschutzpolitischen Kernforderungen vorgelegt. Der Naturschutz muss in der kommenden Legislaturperiode aller höchste Priorität haben. Nur so kann der dramatische Verlust von Biodiversität in Deutschland und der ganzen Welt gestoppt werden.

Eine Frage des politischen Willens – und des Geldes

Die kommende Regierung muss starke Maßnahmen durchführen und den Naturschutz als integralen Bestandteil aller Politikfelder begreifen. Zentral wird sein, ausreichende Ressourcen für die Umsetzung ambitionierter Programme und europäischer Richtlinien zur Verfügung zu stellen. Schätzungen zufolge sind hierfür mindesten zwei Milliarden Euro jährlich erforderlich – zuzüglich des Deutschen Anteils zur internationalen Biodiversitätsfinanzierung.

Die Forderungen

Die naturschutzpolitischen Kernforderungen umfassen vier Hauptanliegen, die jeweils weitere, detaillierte Forderungen enthalten:

  1. Schutz der Biologischen Vielfalt – Ziele konkretisieren und Instrumente Stärken
  2. Naturverträgliche Nutzung stärken
  3. Finanzielle Grundlagen des Naturschutzes und Vorbildwirkung des Bundes verbessern
  4. Naturschutz als Teil der Transformation stärken

Das vollständige Dokument „Stop the loss– eine ambitionierte Naturschutzpolitik ist überfällig“ kann hier heruntergeladen werden.

Klimakrise, Ökosystemkrise, Gesundheitskrise... Oder: Was haben die naturschutzpolitischen Forderungen mit dem Regenwald zu tun?

Die globale Klima- und Biodiversitätskrise haben keine Corona-Pause eingelegt. Brennende Wälder in Amazonien haben uns auch während der Pandemie vor Augen geführt, dass die Klimakrise nicht warten wird, bis wir andere Probleme gelöst haben. Covid-19 ist keine isolierte Gesundheitskrise, denn das Virus konnte nur deshalb so leicht auf den Menschen überspringen und sich weltweit verbreiten, weil die Zerstörung von Ökosystemen dafür Tür und Tor geöffnet hat. Wir haben es also im Grunde nicht mit drei Krisen, sondern mit einer eng verzahnten Multidimensionalen Krise zu tun, die vor nationalen Grenzen keinen Halt macht.

Die naturschutzpolitischen Forderungen umfassen daher auch Punkte, die besonders auf den Erhalt nichtdeutscher Ökosysteme abzielen. Etwa durch ambitionierte Lieferkettengesetzte, einem Fokus auf Naturschutz als Teil der Transformation oder auch durch nachhaltigen Konsum bei öffentlicher Beschaffung. Langfristig schützt auch jede Tonne CO2, die wir in Deutschland nicht ausstoßen oder binden, die tropischen Regenwälder weltweit.

„Die nächste Bundesregierung muss nicht nur unser Land aus dieser Krise führen, sondern die globale Transformation weltweit umsetzen: Wir brauchen intakte Ökosysteme und nachhaltige Formen des Wirtschaftens! Die kommende Regierung hat die Chance viel zu bewirken. OroVerde wird genau hinsehen und die Politik in die Pflicht nehmen,“ so Martina Schaub, Vorständin von OroVerde.

 

 

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Fotonachweis: © Alvaro Soto