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Auch in diesem Jahr ist OroVerde mit Delegierten auf der Klimakonferenz in Cancun vertreten. Unser Ziel: zusammen mit den internationalen Vertretern der unterschiedlichsten Gruppierungen Lösungen zu entwickeln, wie Klimaschutzprojekte in den Tropenländern ganz KONKRET aussehen können.

Gerade im Waldschutz gibt es noch nur sehr wenige Modell-Projekte, die als Vorbild für Klimaschutzprojekte vor Ort dienen können. Umso wichtiger ist ein Erfahrungsaustausch der verschiedenen Aktuere (von den Indigenen über die Experten aus dem Bereich Umweltschutz bis zu Politikern und Unternehmern). Bei den großen Welt-Klimaverhandlungen spielen daher neben den politischen Sitzungen gerade die informellen Gespräche und die fachlichen Thementage eine wichtige Rolle für die Praxis.

Lesen Sie hier einen ersten Eindruck von Dr. Elke Mannigel, die gemeinsam mit Max Vöhringer für OroVerde vor Ort ist:

"Nach dem Projektbesuch in Guatemala sind wir gestern hier in Mexiko angekommen - auch wenn Klima und Sprache ähnlich sind, ist es doch ein ziemlicher Wechsel vom konkreten Projekt und der Umsetzung vor Ort (Wie gut sind die neuen Baeme gewachsen? Wo bekommen wir die besten Samen für die Aufforstungen her? Wie können wir eine bessere Trinkwasserversorgung mit dem Waldschutz verknüpfen - durch Umweltbildung? Wie gestalten wir die Treffen mit den lokalen Gemeinden?) zu den internationalen Verhandlungen hier.

Nach den offiziellen Eröffungsveranstaltungen findet hier in Cancun nun relativ viel in informellen Gesprächen hinter geschlossenen Türen statt. Man spührt, dass der Druck sehr hoch ist, um zu irgendeiner (fast egal welcher....) Einigung zu kommen, weil die Befürchtungen groß sind, dass  -wenn die Verhandlungen hier wie in Kopenhagen im letzten Jahr ohne Ergebnis bleiben- es um den gemeinsamen Klimaschutz auf der internationalen Ebene schlecht bestellt ist.

Gerade was die Vermeidung von Emissionen aus Entwaldung (immerhin fast 20% der weltweiten CO2-Emissionen) angeht, sind die Verhandlungen inzwischen schon ziemlich weit fortgeschritten - es gibt nur noch wenige Fragen, wo noch nicht alle einig sind. Anscheinend findet Mexiko als Gastgeber gerade diesen Bereich besonders wichtig - das wird schon am Logo der Konferenz (einem Baum mit Schmetterling -siehe Klimgipfel Cancun 2010) deutlich. Aber vieles andere steht noch nicht so richtig fest - mal sehen, was bei den informellen Gesprächen und geschlossenen Arbeitsgruppen herauskommt...

Weiterhin gibt es sehr viele Veranstaltungen rund um das Thema Wald. Internationale Organisationen, anderen Nichtregierungsinsitutionen, Regierungen, Indigenen-Vertreter, Jugendliche und viele mehr diskutieren wie Wald- und Klimaschutz zusammenhängen: Wie und ob lokale und indigene Gemeinden bei der Projektentwicklung in Waldgebieten eingezogen werden können - mit Beispielen aus Vietnam und den Philipinen. Wie Länder ihren Forstsektor verbessern wollen, um Klimaschutzprojekte zu ermöglichen. Ob und woher Geld auch aus dem Privaten Sektor kommen kann.

Gerade mit den Gedanken noch halb bei "unserem" Projekt in Guatemala, erscheint uns vieles wenig konkret und sehr theoretisch - wie macht man es denn nun genau und richtig??? Da gibt es noch sehr wenig konkrete Erfahrungen. Dennoch ist der Austausch wichtig und interessant und die einige Ideen für unsere Arbeit können wir auf jeden Fall (auch für unsere Partner in Guatemala) mitnehmen.

Am Sonntag findet der Waldtag statt, da geht es dann den ganzen Tag um Wald- und Klimaschutz und wir hoffen, dass es da nochmal einen guten Austausch zwischen den verschiedenen Organisationen gibt und wir weitere wichtige Informationen für unsere weitere Arbeit bekommen.

Viel Zeit geht hier leider auch für das Hin- und Herfahren weg. Hotel und Conferenzort liegen weit auseinander und auch von den offiziellen Verhandlungen bis zu dem Ort der parallelen Veranstaltungen muss man fast 20 Minuten mit dem Bus fahren. Dass macht es umso schwerer, beides zu verfolgen - da ist dann ein Austausch mit anderen Beobachtern auf dem Flur die beste Methode, den aktuellsten Stand zu erfahren.Wir sind gespannt, ob sich die Staaten noch bewegen und es eine Einigung gibt, die für alle Seiten tragbar ist und trotzdem die ambitionierten Ziele enthält, die der Klimaschutz braucht....

Viele Gruesse aus Cancun
Elke"

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