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Unser täglicher Konsum und seine Auswirkungen auf die tropischen Regenwälder – aus denen viele der Rohstoff unseres Alltags stammen – sind ein Thema, welches immer wichtiger wird. Gesellschaftlich sowie für viele auch persönlich, steht das maßlose Kaufverhalten der Industrienationen nicht selten in der Kritik. Im Rahmen des EU-geförderten Projektes „The future we want“ hat sich OroVerde drei Jahre lang gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen mit genau dieser Frage beschäftigt.

Während die Herkunftsländer vieler Rohstoffe, wie Soja oder Palmöl mit den Folgen des massiven An- und Abbaus zu kämpfen haben, hat der Konsumwahn scheinbar keine Konsequenzen für die Verursacher: die Industrieländer, wir! Denn spüren wir Lebensraumvernichtung, Artensterben, unsoziale Arbeitsbedingungen oder massenhafte Umwandlung von Wald in Sojafelder? Wir sehen die schönen, bunten Produkte im Supermarkt und ahnen nicht, das sich dahinter Regenwaldvernichtung und noch vieles mehr versteckt.   

Verbraucherbildung ganz vorn

Das dreijährige Projekt erarbeitete OroVerde zusammen mit dem Klimabündnis Deutschland, der Stadt Bonn und 15 weiteren Projektpartnern aus zehn europäischen Ländern. Ein echtes Großprojekt also, in dem viel für die Verbraucherbildung getan wurde. Ziel des Projektes war es, aufzuzeigen, welchen Einfluss unsere Konsumentscheidungen und unser Lebensstil auf andere Länder hat. Das Motto lautete: das Bewusstsein und das Verständnis für globale Zusammenhänge schärfen. Gleichzeitig möchte OroVerde Mut machen und dazu motivieren, Möglichkeiten zu finden, um selbst aktiv zu werden und sich über die Gestaltung der Zukunft, und die eigene Rolle darin Gedanken zu machen. Dazu entwickelte OroVerde viele Materialien, führte Aktionen durch und beschäftigte sich mit internationaler Forschung zu den Auswirkungen des Konsums.

Von Handlungstipps zum Regenwaldschutz

Ein Fokus des Projektes lag auf der Recherche der aktuellsten Faktenlage für die vier Haupttreiber der Regenwaldvernichtung: Sojaanbau, Papierproduktion, der Abbau von Bodenschätzen und Palmölanbau in den Tropen. Im Laufe der drei Jahre publizierte OroVerde vier Positionspapiere zu den genannten Themen, die einen Querschnitt durch die Produktion und Herstellung der Rohstoffe, die Auswirkungen dessen und den Zusammenhang zwischen deutschen Einkaufsstilen und dem tropischen Regenwald herstellten – auf Deutsch und Englisch.  

Basierend auf den Fakten entstanden gleichzeitig im Umweltbildungsteil des Projektes Unterrichtsmaterialien zum Thema Konsum und Regenwald. Auch hierbei wurden die vier Haupttreiber (ergänzt durch den indirekten Treiber Kakaoanbau) aufgegriffen und für Schüler und den Schulunterricht aufbereitet. Um die Qualität zu garantieren wurden die Materialien während Praxisprojekten in drei unterschiedlichen Schulen getestet. Gemeinsam mit zwei Künstlern, Nina Rave aus Amsterdam und Jens Mohr aus Bonn, gestalteten die Schüler zum Thema Palmöl einen mannshohen Palmöl-Sensenmann, zum Thema Papier eine Weltkugel mit Papierproduktionsszenen darauf und einen digitalen Baum, der über und über mit Technik besetzt war zum Thema Bodenschätze.
Zusätzlich entwickelte OroVerde gemeinsam mit Studenten der Gestaltungsakademie ecosign eine Wanderausstellung "Hier und Da", ebenfalls mit diesem Themenschwerpunkt. Die Ausstellung war für vier Monate im Schokoladenmuseum Köln zu sehen und tourt auch nach Projektabschluss Ende Dezember 2017 durch Deutschland.
Zwei Jahre in Folge richtet OroVerde im Rahmen des Projektes zudem einen Kreativ-Wettbewerb für Schulen und Initiativen aus. Es entstanden zahlreiche Postkartenmotive und Aktionen für den Regenwaldschutz. Mehr als 700 Einsendungen konnte OroVerde von fleißigen Regenwaldschützern verbuchen. Die Gewinnerideen des Wettbewerbs 2016 wurden als Postkarten professionell umgesetzt und in einer Postkartenkampagne im Raum Köln, Bonn und Aachen unter die Leute gebracht.
Zu guter Letzt stellte OroVerde für interessierte Verbraucher einen Ratgeber zusammen, der neben den wichtigsten Hintergrundinfos zu den vier Haupttreibern auch nützliche Tipps für den Alltag enthält. In einer Kurzversion wurden die wichtigsten Tipps in einem handlichen Flyer zusammengestellt.

Mehr Details zu den einzelnen Projektfortschritten und dem Gesamtprojekt finden Sie in der Rubrik der Bildungsprojekte unter „The future we want“.  

Das Projekt wurde gefördert durch die Europäische Kommission im Rahmen des EYD15: The future we want - Local Authorities for Sustainable Development.

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