Zum Hauptinhalt springen

Auf dem Rücken des Mulis ging es 6 Stunden bergauf und bergab durch den Patuca-Nationalpark im Regenwald Honduras. Für jemanden, der zum ersten Mal auf dem Rücken eines Pferdes oder Esels sitzt, eine besondere Herausforderung. Aber die Strapazen haben sich für OroVerde-Mitarbeiter Torsten Klimpel gelohnt, denn der Regenwald von Honduras ist wirklich einzigartig schön. Leider kam die Gruppe auch an vielen zerstörten Flächen vorbei: Brandrodung für Ackerbau und Viehzucht vernichten hier den kostbaren Wald. Doch die Arbeit in den Gemeinden trägt erste Früchte, im wahrsten Sinne des Wortes: 45 ha Kakaosetzlinge und 11 ha Kaffeesträucher wurden bereits in Form von waldschonenden Waldbäume gepflanzt. So können die Kleinbauern ein nachhaltiges Einkommen erwirtschaften, ohne dem Regenwald zu schaden.

Auf seiner Reise konnte sich Torsten Klimpel ein Bild davon machen, wie die Setzlinge mittlerweile gewachsen sind. Ganz aktuell stellen die allgegenwärtigen Blattschneideameisen ein Problem dar. Sie schneiden die jungen Blätter mit Vorliebe ab, tragen sie in ihre Höhlen und verwenden sie zerkaut als Substrat für den symbiotischen Pilz, von dem sie sich ernähren. Hier suchen die Kleinbauern nun nach Lösungen. Generell verwenden sie zur natürlichen Schädlingsbekämpfung eine Mischung aus Chili und Knoblauch, die sie mit Sprühflaschen auf die jungen Bäume sprühen. Nur gegen die Ameisen ist bis jetzt noch kein Kraut gewachsen.

Kojoten im Regenwald

Um sich über solche und weitere Probleme des Anbaus und der Vermarktung von Kaffee und Kakao auszutauschen, besuchten einige der Kleinbauern eine Kooperative in Nicaragua. Die Campesina-Kooperative wird von einem bekannten Schokoladenhersteller finanziert, der dort zertifizierten Bio-Kakao produzieren lässt. „Die Erträge sind sehr gut und der Mehraufwand für den nachhaltigen Anbau hält sich in Grenzen“; berichtet Senior Marbin, der hier auf seiner Finca Kakao anpflanzt. Er und weitere Bauern der Kooperative gaben den Patuca-Kleinbauern wertvolle Tipps. Beispielsweise was sie noch gegen Schädlings- oder Pilzbefall tun können oder strategische Ratschläge zur besseren Vermarktung. „Besonders gut finde ich, dass die Kakaobauern der Campesina-Kooperative eine zentrale Sammel- und Trockenstätte für den Kakao gebaut haben. So lassen sich leichter größere Mengen Kakao verkaufen und man umgeht die Zwischenhändler. Die werden nicht ohne Grund bei uns Coyotes (Kojoten) genannt!“, erzählt der junge Kleinbauer Edas Moncada begeistert. Generell wurden die honduranischen Kakaopflanzer darin bestätigt, dass die Organisation der Kleinbauern eine wichtige Rolle für einen erfolgreichen Kakaoanbau und –handel spielt. Auch sie haben sich in acht Gruppen, den Bauernschulen, organisiert und bilden gemeinsam die Kooperative ECAPANP (Empresa de servicios Múltiples Escuelas de Campo del Parque Nacional de Patuca). Den Besuch bei der Campesina-Kooperative sehen die Patuca-Bauern als vollen Erfolg.

Demnächst mehr!

 

Auf dieser Seite
Direkt zum Thema springen...