„Das Brennholz, das früher für zwei Tage gereicht hat, reicht jetzt für fünf.“ erzählt Norma Hernández, während sie auf ihrem energiesparenden Kochherd Tortillas zubereitet. Früher stammte das Brennholz aus dem Regenwald, doch damit ist jetzt Schluss – dank vielfältiger Maßnahmen für den Regenwaldschutz!
Kochherde und Energiewälder – das sind unsere Zutaten für den Regenwaldschutz
Den Regenwald zu schützen und zugleich den von Armut bedrohten Menschen in Zeiten des Klimawandels neue Perspektiven zu öffnen, ist Ziel der OroVerde-Projekte im Osten Guatemalas. Denn die Regenwälder im Schutzgebiet der Sierra de las Mienas spielen eine große Rolle zum Erhalt des Regenwalds und der biologischen Vielfalt des Landes.
Doch die Ausweitung und Intensivierung der landwirtschaftlichen Flächen sowie Bergbau, Waldbrände und illegaler Holzeinschlag führen zu immer mehr Entwaldung. Gleichzeitig sind die Menschen in den ländlichen Gemeinden in hohem Maße von Landwirtschaft und den natürlichen Ressourcen abhängig. Große Teile der Bevölkerung leben in großer Armut.
Die Auswirkungen des Klimawandels, wie Überschwemmungen, Dürren oder Erosion, sorgen zudem für Ernte- und Einkommensverluste und verschärfen die Situation der Menschen weiter. Den ländlichen Gemeinden fehlt es an effizienten Konzepten und an Wissen, wie eine Anpassung an den Klimawandel aussehen und gelingen könnte. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen arbeiten wir daher an nachhaltigen Ansätzen für möglichst ganzheitlichem Regenwaldschutz, der auch den Folgen des Klimawandels standhält.
Hierzu gehört die Einführung effizienterer Kochstellen genauso wie die strategische Wiederaufforstung von Wassereinzugsgebieten, das Anlegen von Energiewäldern und die Etablierung von neuen Formen der Landwirtschaft und Kleintierhaltung. Ziel dieser Maßnahmen ist, das Einkommen der Menschen zu sichern und den Wald dabei gleichzeitig zu schützen, indem gezielt die positiven Wechselwirkungen innerhalb eines Ökosystems genutzt werden. Dass dies funktioniert, hat die erste Projektphase eindrucksvoll bewiesen.
Wie groß die Wirkung der Maßnahmen für die betroffenen Menschen ist, zeigt sich im Dorf Tasquehuite. Gemeindemitglied Norma Hernández, erklärt mit einem zufriedenen Lächeln:
„Es funktioniert! Wir pflanzen neue Bäume und schneiden und sammeln für Brennholz nur die bereits vertrockneten Äste. Es ist bereits sichtbar, wie der Wald sich erholt.“
Effiziente Kochherde
190 Euro
kostet ein effizienter Kochherd. Er spart Holz und schützt die Gesundheit. Der neue Brennholz sparende Kochherd macht das Kochen regenwaldfreundlicher. Dank Rauchabzug kommt es gleichzeitig zu weniger Atemwegs-, Haut- und Augenerkrankungen.
Ernährung sichern
65 Euro
helfen, einen Hausgarten anzulegen. Das Gemüse aus dem Garten bereichert den Speiseplan der Familien und verbessert so Ernährung und Gesundheit. Sie finanzieren Saatgut, Werkzeug und eine nachhaltige Bewässerung.
Bäume pflanzen
25 Euro
helfen, den Regenwald mit fünf Setzlingen wiederaufzuforsten. Energiebäume liefern Brennholz und entlasten den Wald und das Beste: Durch sie entsteht neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen und sie helfen, den lokalen Wasserkreislauf zu stabilisieren.
Kochherde, Hausgärten und Energiewälder
Für langfristig wirksamen Waldschutz müssen die Menschen unbedingt mit ins Boot geholt werden, die vor Ort im und vom Regenwald leben. Dies gelingt am besten, wenn man Anreize schafft, die ihre Lebenssituation deutlich verbessern.
Indem wir das Engagement und das Verantwortungsgefühl in den Gemeinden stärken, wird die nachhaltige Entwicklung über verschiedene Netzwerke in der ganzen Region vorangetrieben.
Durch energieeffizienteren Kochherden, ökologischen Wasserfiltern und der Grundausstattung für einen eigenen Hausgarten, bzw. einer Kleintierhaltung schaffen wir wichtigen Anreize, die sich herumsprechen und für die die ansässige Familien zudem gerne bereit sind, auf ihrem Land jeweils einen halben Hektar neue Bäume zu pflanzen, beispielsweise als Energiewald, Waldgarten oder einfach zur Aufforstung. Die positiven Auswirkungen dieser Maßnahmen machen sich bereits deutlich bemerkbar.
Auch Farmer Hector Breganza zeigt stolz auf das Bewässerungssystem seines Hausgartens. „Bevor wir mit dem Projekt angefangen haben, waren diese Böden völlig verödet, und wir wussten nicht, wie wir sie wieder nutzbar machen könnten. Jetzt habe ich ein Agroforstsystem mit Kaffee, Bananen und Obstbäumen angelegt, habe meine eigene kleine Kaffee-Baumschule und baue hier Sellerie, Zwiebeln, Salat und anderes Gemüse an.“
Unser Fazit: Ein gutes Rezept für Regenwaldschutz im Klimawandel!
Diese zukunftsweisende Maßnahmen für effizienten und ganzheitlichen Regenwaldschutz machen einen deutlichen Unterschied:
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Angepasster Landwirtschaft: Waldgärten und Energiewälder statt Brandrodung
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Effizienter Technik: Durch sparsame Kochherde lässt sich viel Brennholz einsparen im Vergleich zu den herkömlichen offenen Feuerstellen
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Gesicherter Ernährung: Durch die Anlage von Gemüsegärten mit ökologischen Wasserfiltern und Regenwasser-Bewässerung
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Netzwerke nutzen: Gemeinsam aufgebautes Wissen zu ländlicher Entwicklung, Klimaschutz und Klimaanpassung lässt sich über Netzwerke sehr gut verbreiten
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Politik machen: Wirkungsvolle Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen möglichst regional bekannt machen, z. B. bei Regionalverwaltungen, um so positiv auf die Politik einzuwirken
Der Mix aus diesen verschiedenen Hebeln ist ein gutes Rezept für effizienten Regenwaldschutz in der Klimakrise.
Vielen Dank, dass Sie diese und noch viele weitere Maßnahmen mit Ihrer Spende unterstützen!
Fotonachweis: OroVerde – J. Rüger (Titelbbild, Mauricio Hernández, Hector Breganza), OroVerde (Kochherde), OroVerde – T. Klimpel (Gemüsegarten), OroVerde – K. Klewer (Mädchen mit Setzling), OroVerde – M. Metz (Dorf Tasquehuite), OroVerde – M. Vöhringer (Mann mit Setzling)
