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Cancún weist den Weg für neue Klimaschutzdynamik

Germanwatch Pressemitteilung, 11.12.10

In einer dramatischen Nachtsitzung hat der Klimagipfel in Cancún heute - auch Dank der souveränen Verhandlungsführung der mexikanischen Außenministerin Espinosa - wichtige Klimaschutzpakete verabschiedet: zum Schutz des Regenwaldes, für die Anpassung an den Klimawandel der verwundbaren Staaten, zum Technologietransfer und für einen grünen Fonds, der all diese Maßnahmen finanzieren soll. Zum ersten Mal wurde das Zwei-Grad-Limit in der UN offiziell von allen Staaten als die angestrebte Höchstgrenze für den Temperaturanstieg akzeptiert. Die unzureichenden Selbstverpflichtungen der Industriestaaten von Kopenhagen  führen zu einem Temperaturanstieg von drei bis vier Grad bis Ende des Jahrhunderts. Sie sollen bis 2015 so nachgebessert werden, dass die Lücke zum Zwei-Grad-Ziel geschlossen wird.

"Der UN-Klimaprozess hat gezeigt, dass er in der Lage ist, wegweisende Ergebnisse zu erzielen. Darauf gilt es im nächsten Jahr, beim Klimagipfel in Südafrika aufzubauen. Die Langfristfinanzierung für Klima- und Regenwaldschutz sowie Anpassung werden dabei ebenso wie die rechtliche Form des Abkommens im Zentrum stehen", erklärt Klaus Milke, Vorsitzender von Germanwatch. "Zugleich hat man aber auch gesehen, dass der konsensorientierte UN-Prozess mit einer im internationalen Klimaschutz weitgehend handlungsunfähigen US-Regierung nicht alleine die notwendige Dynamik im internationalen Klimaschutz erzeugen kann. Dazu bedarf es zusätzlich Vorreiterkoalitionen zwischen Staaten, Kommunen und Unternehmen", ergänzt Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Handeln, Verhandeln, Koalitionen ist der notwendige Dreischritt."

 

Röttgen: Erfolg für Klimaschutz und für die Staatengemeinschaft

Weltklimakonferenz in Cancún beschließt umfassendes
Maßnahmenpaket

BMU Pressemitteilung, 11.12.10


Die Weltklimakonferenz in Cancún hat sich Sonnabend früh (Ortszeit) nach schwierigen Verhandlungen auf ein umfassendes Maßnahmenpaket verständigt. Diese Entscheidungen sind ein wichtiges Fundament auf dem Weg zu einem Klimaabkommen. Bundesumweltminister Norbert Röttgen: "Cancún hat die Erwartungen erfüllt. Die Staatengemeinschaft hat sich als handlungsfähig erwiesen. Erstmalig ist das 2-Grad-Ziel von der Weltgemeinschaft offiziell an-erkannt worden. Die beschlossenen Maßnahmen sind dafür zwar noch unzu-reichend. Aber sie stellen einen wesentlichen Schritt dar. Der Prozess muss nun fortgesetzt werden."

Das Paket von Cancún umfasst Minderungsmaßnahmen von Industrie- und Entwicklungs-ländern, die Errichtung eines globalen Klimafonds, Verabredungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, zum Waldschutz, zur Technologiekooperation und zum Kapazitätsaufbau in Entwicklungsländern. Es wurde ein Verfahren zur Überprüfung vereinbart, welche zusätzlichen Maßnahmen zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels erforderlich sind. Außerdem wurden grundsätzliche Vereinbarungen zur Transparenz der Klimaschutzmaßnahmen von Staaten getroffen. Industrieländer haben zugesagt, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern zu mobilisieren.

Röttgen: "Diese Ergebnisse sind auch ein Erfolg des geschlossenen Engagements der EU. Auf diesen Erfolg müssen wir aufbauen. Europa wird seine Führungsrolle nur behalten, wenn wir entschlossen voranschreiten und unsere Emissionen bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Dies ist ein angemessener Beitrag zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels und birgt zugleich große ökonomische Chancen."

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