Du bist ihnen draußen bestimmt schon begegnet. Meistens triffst du gleich mehrere von ihnen auf einmal. Sie sind rötlich braun oder schwarz gefärbt - und immer in Bewegung. Die Rede ist von den emsigen kleinen Ameisen. Die gibt es natürlich nicht nur bei uns, sondern auch im tropischen Regenwald. Und hier wie auch dort räumen sie ordentlich auf.
Steckbrief
Ameisen
Klasse: Insekten
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Verbreitung: weltweit, besonders in den warmen Regionen der Erde
Nahrung: Manche Arten ernähren sich rein pflanzlich, andere fressen Fleisch, wieder andere eiweißhaltige Pilze oder zuckerhaltige Ausscheidungen von Blattläusen.
Besonderes: Du weißt bestimmt, dass Insekten die artenreichste Tiergruppe bilden. Ameisen wiederum machen 40 Prozent der Biomasse aller Insekten aus - sie sind daher eines der häufigsten Tiere auf der Erde überhaupt.
Teamplayer mit klarer Rollenverteilung
Wie Bienen, Wespen und Termiten bilden Ameisen als soziale Insekten einen Staat. Meist gibt es eine einzige eierlegende Königin. Männliche Tiere sind in ihrem eher kurzen Leben nur zur Paarung mit der Königin bestimmt. Weibliche Arbeiterinnen sind für die Nahrungssuche und die Aufzucht der Nachkommen zuständig.
Eine besondere Rolle spielen Ameisen auch für die ökologischen Vorgänge ihrer Lebensräume. Denn sie lockern den Boden auf, verbreiten Pflanzensamen und beseitigen tote Tiere. Sie selbst dienen auch als Nahrung für zahlreiche insektenfressende Tiere.
Ameisen sind Bauern und Gärtner...
Hast du schon einmal gehört, dass Ameisen Läuse melken? Das stimmt tatsächlich - und kommt daher, dass Blattläuse zuckerhaltigen Saft aus Pflanzen saugen. Von diesem sogenannten Phloemsaft haben die Läuse anschließend überschüssigen Honigtau in sich. An diese süße Flüssigkeit wollen die Ameisen ran. Sie streichen den Läusen daher über den Hinterleib, damit diese den Honigtau abgeben. Als Gegenleistung schützen sie die Läuse vor Feinden.
Manche Ameisen sind aber auch richtige Gärtner. So gibt es im tropischen Amerika die raffinierten Blattschneiderameisen. Sie trennen die weichen Teile von saftigen Pflanzenblättern ab und machen daraus ein organisches Substrat, auf dem sie in ihrem Nest Pilze als Nahrung züchten. Beim Transport der Blätter können die Tiere eine Kette bis in eine Baumkrone bilden. Stell dir eine lange Ameisenstraße im Regenwald voller grüner tänzelnder Blattausschnitte vor. So sieht es in etwa aus, wenn die Blattschneiderameisen ihre Ernte zum Nest tragen.
...aber auch räuberische Jäger
Ganz anders leben die Treiberameisen der Tropen. Obwohl sie nur kleine Insekten sind, sind sie bedeutende Jäger im tropischen Regenwald. Auf der Nahrungssuche durchkämmen sie auf breiter Front den Waldboden und treiben dabei allerlei Getier vor sich her - daher haben sie ihren Namen. Mit ihren großen Kieferwerkzeugen töten sie andere Insekten und sogar kleine Wirbeltiere wie Frösche.
Während die meisten Ameisen feste Nester haben, zum Beispiel einen Ameisenhügel, machen Treiberameisen ein sogenanntes Biwak. Das ist ein besonders verrücktes Naturphänomen.
Denn die Ameisen verhaken ihre Füße ineinander, sodass ein lebendiges Gebilde aus zig verketteten Körpern entsteht. Das Biwaknest besteht also aus keinem anderen Baumaterial außer den Ameisen selbst. Es kann richtige Kammern und Gänge erhalten, in denen sich die Königin und die Nachkommen befinden – faszinierend, oder?
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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
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Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen), Konrad Wothe (Fotos)