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In vielen Projekten arbeitet OroVerde mit indigenen Menschen zusammen. Warum ihre Perspektive für den Schutz der Wälder so wichtig ist und wie ihre politische Teilhabe gelingen kann.

9. August 2024 | Christian Neeb
„Der gemeinsame Einsatz mit indigenen Gemeinden ist elementarer Bestandteil unserer Arbeit“, sagt Martina Schaub, Vorständin der Tropenwaldstiftung OroVerde. „Wo es Regenwälder gibt, leben Menschen oft sehr eng mit der Natur. Besonders Menschen indigener Herkunft haben in unseren Projektländern eine beinahe symbiotische Beziehung zum Wald.“

Aus diesem Grund werden indigene Perspektiven in den Projekten der Tropenwaldstiftung nicht nur mitgedacht. Manche der Projekte, wie „Juntos adelante“, setzen sie gleich ganz ins Zentrum.

In „Juntos adelante“ — übersetzt „gemeinsam vorwärts“ — wurden indigene Gemeinden zweier Länder vernetzt. Die Jugendlichen der Kichwa aus Sarayaku in Ecuador und der Shipibo-Conibo in Peru erforschten gemeinsam die Spuren ihrer Identität. Nach vier Jahren ist „Juntos adelante“ nun abgeschlossen und soll bald durch ein Nachfolgeprojekt fortgeführt werden. „Der Schutz indigener Rechte und die Anerkennung ihres Beitrags zum Klima- und Artenschutz ist für uns entscheidend. Darum haben wir dies zur zweiten Säule unserer politischen Arbeit gemacht“, sagt Schaub. Dem trägt auch das geplante Folgeprojekt in Ecuador und Peru Rechnung.

Gemeinsam gestalten

Dort soll der Austausch zwischen den Gemeinden einen neuen Fokus auf Monitoring und Biodiversitätsschutz bekommen. Das geht weit über die Zählung von Bäumen, Schmetterlings- und Vogelarten hinaus. Die Messung des Artenreichtums in den Gemeinden soll politisches Kapital in Verhandlungen mit dem Staat werden.

 

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Indigene unterstützen!

In Ecuador ist der Kampf der Indigenen gegen die Zerstörung der Wälder in vollem Gang. „Unter der Gemeinde Sarayaku liegen große Erdölvorkommen“, sagt Martina Schaub. „Seit Jahren müssen die Indigenen skrupellose Geschäftsleute davon abhalten, für Gewinnmaximierung ihren Tropenwald zu vernichten.“

Auch hier könnte eine Überwachung der Artenvielfalt als starkes politisches Mittel etabliert werden – und nicht nur das. Eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung zum Beispiel durch Ökotourismus wäre möglich. So könnten auch andere den Reichtum der indigenen Gebiete erfahren, ohne ihn zu zerstören.

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Seit Jahren müssen die Indigenen skrupellose Geschäftsleute davon abhalten, für Gewinnmaximierung ihren Tropenwald zu vernichten..

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Vorständin Martina Schaub

Der aktuelle Bericht der FAO zu der Lage der Wälder unterstreicht ebenfalls den Stellenwert indigener Menschen für den tropischen Regenwald. Doch obwohl indigene Völker weltweit ein Viertel aller Flächen verwalten, werden ihre Rechte oft nicht anerkannt. Dabei spielen sie eine Schlüsselrolle in der Abschwächung der Klimakrise und beim Erhalt biologischer Vielfalt.

„Die Indigenen in unseren Projekten betrachten den Wald und ihre Gebiete als ihr Erbe, das sie schützen wollen“, sagt Schaub. „Sie haben einen Anspruch auf Teilhabe und Anerkennung.“

Ihr Pressekontakt

Christian Neeb
Referent
Presse + Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 228 24290-49
cneeb[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: OroVerde - A. Fincke (Kinder im Boot, COP21), Sarayaku (Austauschtreffen)

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