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Toc toc - Wer ist da? Der Tukan. Tukane sind Spechtvögel und gehören zu den lautesten Tieren des Regenwaldes! In Deutschland wurden sie auch lange als "Pfefferfresser" bezeichnet. Die geselligen und lebhaften Tiere bewohnen die obere Etage der Urwaldriesen – somit sind sie trotz ihrer Signalfarben im dichten Blattwerk super getarnt.

Steckbrief

Tukan (Ramphastidae)

Klasse: Vögel (Aves)

Ordnung: Spechtvögel

Verbreitung: Tropische Regenwälder in Mittel- und Südamerika

Nahrung: Früchte, Eier und Insekten

Besonderes: Fliegen? Nein danke! Tukane hüpfen lieber in den hohen Baumwipfeln von Ast zu Ast – auch weil ihre kurzen, abgerundeten Flügel nicht so gut fürs lange Fliegen geeignet sind.

Perfekt angepasst: Der Tukan-Schnabel funktioniert wie eine Klimaanlage

Der Tukan steht sinnbildlich für den Regenwald wie kein Zweiter. Mit seinem extrem langen, bunten Schnabel kennt ihn doch ein jeder!

Was aber kaum jemand weiß ist das Geheimnis dieses extravaganten Schnabels. Dieser ist nicht etwa schwer und massiv, was man so von außen betrachtet denken könnte. Nein - sonst könnte der elegante Vogel, der zu den Spechten gehört, kaum fliegen. Im Innern ist er mit Luftkammern gefüllt. Wenn der Tukan zu überhitzen droht, so kann er die Durchblutung im Schnabel steuern und sich so abkühlen. Ganz schön praktisch, so eine Klimaanlage! Zudem hat jeder einzelne Vogel einen individuellen Schnabel. An diesem können sich die Tiere gegenseitig wiedererkennen.

Die bunte Großfamilie des Tukans

Mehr als 40 Arten gehören zu der Familie der Tukane. Eine bunte Mischung, die alle verschieden aussehen. Doch eins haben sie alle gemeinsam – sie sind richtige Spaßvögel. Ihre Lieblingsbeschäftigungen sind zum Beispiel lautstarke Fechtkämpfe mit ihren Schnäbeln auszutragen und sich gegenseitig Beeren und Früchte zu zuwerfen.

Schon gewusst?
  • Haben sich Männchen und Weibchen gefunden bleiben Sie ein Leben lang zusammen und kümmern sich gemeinsam um die Aufzucht der Jungtiere.
  • Man könnte annehmen, dass der Schnabel sehr auffällig für Feinde ist. Doch das Gegenteil ist der Fall: Er wird durch die sonst zurückhaltende Körperform des Vogels von Feinden eher für eine bunte Blüte gehalten.
  • Nachts legen Tukane ihren Kopf auf dem Rücken ab, klappen den Federschwanz über ihren Körper und nehmen so eine Kugelform ein. So schützen sie sich effektiv vor Fressfeinden.
  • Da Tukane so viele Früchte essen, sind sie im Regenwald wichtige Samenverbreiter. Die Samen wandern einmal durch den Tukan und werden dann mit einem kleinem Düngervorrat in einiger Entfernung vom Mutterbaum wieder ausgeschieden. Beste Bedingungen also für die Samen, um auszutreiben und zu einem neuen Urwaldriesen zu werden.

Tukane auf dem Speiseplan

Tukane stehen bei den großen Katzen Südamerikas, dem Jaguar und dem Ozelot, einigen Greifvögeln wie der Harpyie und manchen Affenarten auf dem Speiseplan. Aber auch der Menschen jagt und verzehrt Tukane.

Eine größere Gefahr ist jedoch die Zerstörung seines Lebensraumes. Vor allem zum Brüten ist er auf einen intakten Lebensraum angewiesen. Er kann sich seine Bruthöhlen nicht selbst zimmern, sondern ist auf verlassene Spechtbauten oder durch Astbruch entstandene Höhlen angewiesen. Somit ist der Schutz seines Lebensraumes Regenwald sehr wichtig, wenn wir die Vögel mit den bunten Schnäbeln auch in Zukunft erhalten möchten.

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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Tel.: +49 228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: Özi's Comix Studio (Illustrationen), Konrad Wothe (Riesentukan), Michael Metz (Fischertukan)

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