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Regierung unterschreibt bindende Vereinbarung mit EU

Kamerun, der größte Tropenholzexporteur Afrikas, will in Zukunft den Handel mit illegal eingeschlagenem Holz verhindern. Am 6. Mai unterschrieb die Regierung eine bilaterale Vereinbarung („Voluntary Partnership Agreement“ VPA) mit der EU, wonach ab 2012 kein illegales Holz mehr in die EU geliefert werden soll. Bis dahin muss das Land ein funktionierendes Zertifizierungssystem für legales Holz aufbauen. Derzeit gehen 80% des Schnittholzes nach Europa, v.a. nach Spanien und Italien, während Rundholzer zu 60% nach China exportiert werden. Forstminister Elvis Ngolle sieht in der Vereinbarung einen wichtigen Schritt, um wieder die Kontrolle über den Holzeinschlag zu gewinnen, so dass Staat und Gemeinden davon finanziell profitieren können.

Fast die Hälfte der Wälder sind bereits gerodet, der Rest ist zu 76% für die Abholzung vorgesehen. . Der Einschlag wird von wenigen großen Holzfirmen aus Frankreich, Belgien und Italien vorgenommen. Laut WWF und dem World Resources Institute ist etwa 50% des Holzeinschlags illegal. Menschenrechtsverletzungen gegenüber der lokalen Bevölkerung kommen regelmäßig vor und sind dokumentiert. In den Wäldern leben etwa 100.000 Pygmäen. Dank der Unterstützung von europäischen Umweltverbänden konnten Vertreter von Indigenen und Gemeinden sich in den Prozess einbringen und die Landrechtsproblematik teilweise in die Legalitätsdefinition einfließen lassen. Die Vereinbarung mit der EU bietet somit eine reale Chance, die Bedingungen für die Waldbewohner langfristig zu verbessern.

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