Zum Hauptinhalt springen

Indigene reichen Klage ein

Bruno Banser Fonds Pressemitteilung, 14.12.09

MIRI, SARAWAK / MALAYSIA. Fünf Penan-Gemeinden aus dem Regenwald von Borneo verlangen einen sofortigen Stopp der Abholzung auf ihrem Land und Entschädigung für die von den Holzfällern angerichteten Schäden. Letzte Woche reichten die Ureinwohner zwei neue, gegen die Regierung von Sarawak und den Holzkonzern Samling gerichtete Sammelklagen vor dem High Court für Sarawak und Sabah in Miri (Ostmalaysia) ein. Die Klagen umfassen eine Fläche von rund 80'000 Hektaren Tropenwald und Landwirtschaftsland im Einzugsgebiet des Flusses Baram. Dies entspricht der Fläche des schweizerischen Kantons Solothurn.

Die Penan machen geltend, dass sie das beanspruchte Gebiet seit Jahrhunderten besiedeln und dass die Regierung von Sarawak die Holzschlaglizenzen gegen ihren Willen und ohne ihr Einveständnis vergeben habe. Die Lizenzvergabe an den Holzkonzern Samling und weitere Lizenznehmer wird als "willkürlich, illegal und verfassungswidrig" bezeichnet. Die Regenwaldbewohner verlangen vom Gericht eine sofortige Verfügung, wonach die Holzkonzerne alle Gerätschaften und Maschinen vom Land der Penan abziehen müssen.

Die neuen Klagen wurden nach vierjährigen Vorbereitungsarbeiten eingereicht. In dieser Zeit haben die Penan mit Hilfe des Bruno Manser Fonds ihr Land detailliert vermessen und eine historische Dokumentation ihrer Kultur und Landnutzung erarbeitet. Die Penan lebten bis ins 20. Jahrhundert als nomadische Sammler und Jäger im Regenwald von Borneo. Seit den 1950er-Jahren sind die meisten Penan sesshaft geworden, sind aber weiterhin für die Jagd, das Sammeln von Früchten und Heilpflanzen sowie für ihre Wasserversorgung auf den Regenwald angewiesen.

Der verschollene Schweizer Regenwaldschützer Bruno Manser lebte von 1984 bis 1990 mit einer der letzten nomadischen Penan-Gruppen in Borneo. Über seine Erlebnisse im Urwald berichtete er in den 2004 erschienenen "Tagebüchern aus dem Regenwald".

Auf dieser Seite
Direkt zum Thema springen...